Startseite > Panini Comics > Comic Kollektion > Bände 1 - 40 > Band 22 Hochverrat
Erscheint am | 23.06.2017 |
Verlag | Panini |
Seiten | 148 |
Format | Hardcover |
Original Story |
Star Wars Empire 1 - 4 Star Wars 2014 13 und 14 |
Kanon | Legends |
Ära | Ära der Rebellion |
Autor | Scott Allie |
Zeichner | Curtis P. Arnold, Ryan Benjamin |
Preis |
13,99 €
|
Inhaltsangabe des Verlags
Intrigen, Täuschung und Verrat – und das in den höchsten Kreisen des düsteren Imperiums. Eine Verschwörung treibt den gefürchteten Lord Vader mächtig in die Enge. Doch die von abtrünnigen Offizieren angeheuerten, kaltblütigen Killer haben kein Interesse daran, die zu erkämpfende Macht zu teilen …
Bonusmaterial
Die Geschichte | von Marco Ricompensa |
Die Personen | |
Eine sehr, sehr nahe Galaxis | von Roberto Pretti |
Cover-Galerie |
Rezension (Spoilerwarnung)
Dieser Band ist nach Darklighter (Band 15), Das Herz der Rebellion (Band 16) und Im Schatten des Vaters (Band 19) der vierte aus dem Imperiums-Handlungsstrang. Warum die ersten Teile des Empire-Handlung allerdings erst nach drei anderen Geschichten kommt, ist wohl Paninis Geheimnis. Ich hätte eine chronologische Reihenfolge bevorzugt. In dem 22. Teil der Comic Kollektion ist neben der Hauptstory Hochverrat, die bereits als Sonderband 14 erschienen ist, auch die Kurzgeschichte Fünf Tage Sith, die Panini in dem Heft 120 in der Comic Serie veröffentlichte, enthalten.
In den USA wurden die Geschichten in den Heften Empire 1 bis 4 Betrayal (2002 / 2003) und Star Wars 13 und 14 (2014) veröffentlicht.
Die Hauptstory beginnt ein paar Wochen vor Eine neue Hoffnung. Großmoff Trachta, der sein Debut im Star Wars Universum feiert, beginnt Pläne für den Sturz des Imperators und seines Schülers Darth Vader zu schmieden. Er will das Imperium ohne die Sith an der Spitze weiterführen. Das eigentlich nahezu unmögliche Unterfangen will Trachta mit einer Eliteeinheit Sturmtruppen verwirklichen, die er seit zehn Jahren ausbildet und die ihm bedingungslos gehorcht. Unterstützung findet er zudem u.a. in dem Großmoff Bartam.
Derweil begibt sich der Imperator auf den gerade fertiggestellten Todesstern und Vader wird auf eine Mission nach Dargulli geschickt. Es gibt zwei Rückblicke bzw. Erinnerungen von Vader. Er scheint an die Zeit mit Qui-Gon Jinn und Padmé Amidala zurückzudenken.
Der erste Teil dient natürlich als Einführung, baut aber schon sehr viel Spannung auf und macht deutlich Appetit auf mehr!
Der zweite Teil beginnt mit der Überprüfung eines Rebellenschiffes, das Vaders Sternzerstörer angetroffen hat. Vader soll auf Dargulli einen bisher unbekannten Angreifer mit einem Lichtschwert ausfindig machen. Das Schiff entpuppt sich aber als Falle und beschädigt den Sternzerstörer, wird aber von Vader verfolgt und zerstört.
Gleichzeitig nimmt der Putschversuch seinen Lauf. Die Verschwörer lassen in Palpatines Shuttle einen Sprengsatz detonieren und töten dadurch einen Großteil der Palastwache. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht.
Was hier besonders störend und verwirrend ist, sind die ständigen Sprünge zwischen den beiden Handlungssträngen. Es geht unentwegt hin und her, teilweise sogar auf einer Seite. Ich wusste manchmal gar nicht, ob ich bei Vader oder bei Palpatine bin. Dies hätte der Autor deutlich eleganter lösen können.
Im dritten Teil erreicht Vader Dargulli und denkt erneut zurück an seine Jugend, während Großmoff Trachta einem Attentat entgeht. Zumindest sieht es zunächst so aus, denn er wird kurz darauf rücklings von dem imperialen Attentäter Gauer erschossen. Gauer wurde von Großmoff Bartam geschickt, der neben dem Putsch seine eigenen Ziele verfolgt.
Gleichzeitig erschießt ein bisher unbekannter Stormtrooper einen anderen imperialen Offizier, der gerade im Begriff war, Bartam zu erschießen. Beides geschieht parallel und die Schauplätze springen teilweise nach nur einem Bild hin und her. Das ist sehr schlecht gelöst, da man genau hinschauen muss, um zu wissen, wo man jetzt eigentlich ist. Vielleicht hätte man die Bilder mit unterschiedlichen Rahmen versehen können oder die Handlungen einfach nacheinander zeigen können. Aber so ist es doch sehr schlecht.
Wie nicht anders zu erwarten, hat Palpatine von dem Putschversuch bereits gewusst.
Das war es dann auch schon. Ich hatte mir deutlich mehr erhofft als "wir planen einen Putsch" mit anschließendem "hat nicht geklappt". So spannend es anfangs war, so langweilig wurde es zum Ende.
Vader ist derweil auf Dargulli eingetroffen und sucht nach einer unbekannten Person mit einem Lichtschwert. Wie sich herausstellt handelt es sich hierbei um eine Dargulli, die Vaders Schülerin werden möchte. Vader macht aber kurzen Prozess mit ihr
Moff Kadir ist zunächst der letzte Überlebende der Verschwörer, wird aber von Palpatine getötet. Der dunkle Lord hat eine Falle von Kadir mit Hilfe von Boba Fett überstanden.
Zu guter Letzt wird noch eine Brücke zu Eine neue Hoffnung geschlagen. Eigentlich zu Rogue One, der zu dem Zeitpunkt natürlich noch gar nicht geplant war. Daher passt es ganz gut, dass Hochverrat jetzt dem Legends-Universum angehört.
So spannend die Story beginnt, um so langweiliger wird sie zum Ende. Scott Allie hat einen guten interessanten Ansatz gefunden, den er aber auf wenigen Seiten wieder zunichte gemacht hat. Besonders nervig sind die ständigen Wechsel zwischen den Schauplätzen. Somit ist die Geschichte nur Mittelmaß, obwohl sie das Potential zu einer Top-Story hat.
Die Zeichnungen von Ryan Benjamin sind größenteils recht gut. Lediglich die Formen der Sturmtruppenrüstung sind teilweise absolut misslungen.
Die zweite Geschichte Fünf Tage ein Sith beginnt wenige Tage nach der Schlacht von Yavin und erzählt die Geschichte aus Sicht von Fähnrich Nanda, die fünf Tage als persönliche Assistentin von Vader auf der Executor dient. Die 21jährige Nada kam frisch von der Akademie und ist hier erstmals zu sehen. Leider auch zum letzten Mal, was ich sehr schade finde. Eine Geschichte aus der Sicht eines jungen imperialen Offiziers finde ich durchaus interessant und hätte gerne eine weitere aus Nandas Perspektive gesehen.
Vader nimmt Nanda mit auf eine geheime Mission, von der nicht einmal der Imperator Kenntnis hat. Das Ziel ist das imperiale Datenzentrum auf Coruscant. Anschließend beginnt Vader einen Feldzug nach den Rebellenspionen und denen, die sie unterstützen. Er hat nur ein Ziel: Die für die Zerstörung des Todessterns verantwortlichen Verräter zur Strecke zu bringen.
Beendet wird der erste Teil mit einer Unterhaltung zwischen Ob-Wan Kenobi und Vader. Der Jedi-Meister spricht zu ihm, so wie er es mit Luke gemacht hat, und verrät, dass es einen weiteren Skywalker gibt.
Wenn man das nicht schon vorher gewusst hätte, wäre es ein großes Ding gewesen. Jetzt habe ich gedacht: Warum sollte Kenobi das verraten? Macht irgendwie keinen Sinn.
Der zweite Teil beginnt mit einer Vision, in der Vader nochmal den Zweikampf gegen Ben Kenobi auf dem Todesstern erlebt. Hier erfährt der Sith, dass es sich bei dem zweiten Skywalker um Luke handelt. Die Vision wurde offenbar von Obi-Wan herbeigeführt. Ich finde die beiden kurzen Abschnitte gut in Szene gesetzt, kann aber einfach nicht nachvollziehen, warum Kenobi diesen Schritt gegangen ist. Ich denke mal, dass der Autor eine Erklärung dafür liefern wollte, warum Vater den Namen in Das Imperium schlägt zurück kennt.
Vader nimmt schließlich Tag Rogaren gefangen. Den Alderaaner, der den Laser des Todessterns konstruierte, kennt man bereits aus den Star Wars Heften 8 bis 10. Im Anschluss geschieht etwas, womit ich nicht gerechnet hätte. Als Vader den Gefangenen alleine verhören will, stellen sich die Sturmtruppen gegen ihn, da sie Rogaren dem Imperator übergeben wollen. Wer den anschließenden Kampf gewinnt, war ja schon vorher klar. Anschließend muss Rogaren beim Verhör dran glauben, verrät aber den Namen, den Vader in Erfahrung bringen wollte: Leia Organa.
Zu guter Letzt stellt sich heraus, dass Rogaren mit der Mothma-Familie verwandt ist. Das war´s dann auch schon. Irgendwie führt die Story zu nichts, außer dass man einen jungen Fähnrich erlebt, der die Befehle von Vader bedingungslos ausführt und dafür auch belohnt wird.
Die Zeichnungen gefallen mir deutlich besser als in der Hauptstory. Sie sind schärfer, klarer und detailreicher.
Im Gesamten ist der Band gehobener Durchschnitt. Die zweite Story kann man lesen, muss man aber nicht. Es fehlt einfach die Spannung. In der Hauptgeschichte sind die schnellen Wechsel einfach nervig. Da sich beide aber mit den Thema Verrat und Angst innerhalb des Imperiums befassen, passen beide Stories ganz gut zusammen.
Das Zusatzmaterial beinhaltet natürlich wieder das Kapitel Die Geschichte von Marco Ricompensa enthalten. Der Autor widmet sich darin dem Thema Angst innerhalb der imperialen Truppen.
In Eine sehr, sehr nahe Galaxis beschreibt Roberto Pretti die Dreharbeiten zu Die dunkle Bedrohung in Italien. Mancher mag denken "Schon wieder Episode I?", aber ich glaube, dass sich Panini im Laufe der Kollektion durch die einzelnen Episoden arbeiten wird.
Etwas enttäuscht war ich mal wieder bei der Covergalerie, die nur die US-Cover der Star Wars Hefte 13 und 14 beinhaltet, nicht aber die der Hauptstory!
Andreas Windu
Danke an Panini für das Rezensionsexemplar!
Bisherige Veröffentlichung GER
Sonderband 14 Imperium: Hochverrat | 01.04.2003 |
Star Wars 120 | 18.02.2015 |