Startseite > Panini Comics > Comic Kollektion > Bände 1 - 40 > Band 30 Imperium: Auf der falschen Seite des Krieges
Erscheint am | 13.10.2017 |
Verlag | Panini |
Seiten | 148 |
Format | Hardcover |
Original Story |
Star Wars: Empire 36 - 40 |
Kanon | Legends |
Ära | Ära der Rebellion |
Autor | Welles Hartley |
Zeichner | Davide Fabbri |
Preis |
13,99 €
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Inhaltsangabe des Verlags
Janek „Tank“ Sunber und Luke Skywalker sind in jungen Jahren auf Tatooine zusammen durch dick und dünn gegangen. Doch nun ist Leutnant Sunber ein Offizier des Imperiums, und als Rebellen seine Basis infiltrieren, steht er plötzlich seinem alten Freund Luke gegenüber, der für die Gegenseite kämpft.
Bonusmaterial
Die Geschichte | von Marco Ricompensa |
Die Personen | |
Die ganze Galaxis in einem Studio | von Roberto Pretti |
Cover-Galerie |
Rezension (Spoilerwarnung)
Vor elf Jahren erschein die Story bei uns bereits als Sonderband 32. Allerdings wurde dieses Mal die Kurzgeschichte Imperium: Täuschungsmanöver hinzugefügt, sodass wieder sechs Einzelhefte in einem Band vereint sind. In den USA erschienen die Hefte 2005 und 2006 in der Empire-Serie in den Heften 35 - 40 bei Dark Horse.
Etwa acht Monate nach Eine neue Hoffnung und anschließend an Empire: Im Schatten des Vaters versucht das Imperium auf Jabiim die dortige Rebellenfestung einzunehmen. Lieutenant Janek Sunber wird mit dem achtlosen Befehlen konfrontiert, die seine Männer ein den sicheren Tod schicken. Sunber ist bereits aus der Story Imperium: Bis zum letzten Mann bekannt, die bei uns 2009 in den Einzelheften 46 bis 48 erschienen sind.
Sunber bringt die Gefangenen anschließend nach Kalist VI. Der Wüstenplanet, auf dem sich eine imperiale Strafkolonie befindet, ist hier erstmals zu sehen. Auch die imperialen Offiziere Harran, Noils und Zuud geben ihr Debut.
Bisher ist nicht viel passiert, aber die Geschehnisse aus der Sicht eines imperialen Offiziers zu sehen, der sich offenbar nicht ganz im Klaren ist, ob er auf der richtigen Seite steht und den der Umgang des Imperiums mit seinen Soldaten in Frage stellt, gefällt mir bis hier sehr gut. Bei so vielen Soldaten und Offizieren in den Reihen der imperialen Streitkräfte kann es schließlich nicht nur Befürworter des Imperators geben.
Der zweite Teil beginnt mit der Folterung von Jorin Sol, der in Im Schatten des Vaters gefangen genommen wurde. Gleichzeitig infiltrieren als Sturmtruppler verkleidete Rebellen die Strafkolonie. Darunter befinden sich der Dorusaner Mouse und Luke Skywalker.
Sunber macht indessen Bekanntschaft mit Lieutenant Clynn, mit dem er sich um eine neue Koje prügeln muss. Außerdem wird wieder auf einen Nachteil hingewiesen, wenn man dem Imperium dient: persönliche Habseligkeiten haben keinen Platz im Leben eines Offiziers.
Luke Skywalker kann sich als imperialer Offizier getarnt das Vertrauen von General Noils gewinnen. Offenbar wollen die Rebellen Jorin Sol befreien. Als sie jedoch die wie Sklaven gehaltenen Gefangenen entdecken, scheint sich der Plan zu ändern.
Bis hierhin kommt schon etwas Spannung auf. Die vielen negativen Seiten, die die Soldaten des Imperiums ertragen müssen, kommen hier gut zum Tragen. Ich bin gespannt, ob sich Janek Sunber irgendwann gegen das Imperium stellen und die Seiten wechseln wird. Oder bleibt er dem Imperator treu, obwohl er so viele Entbehrungen ertragen muss?
"Pflichtgefühl ist die Geliebte des Narren". Mit dieser (erfundenen) Weisheit beginnt der dritte Teil, die wieder darauf aufmerksam macht, was wohl viele Imperiale denken.
Sunber verhindert, dass Clynn eine Gefangene offenbar vergewaltigen will. Ein weiterer Punkt auf der Liste des Lieutenants, der ihn vielleicht dazu bewegt, sich den Rebellen anzuschließen?
Während Luke, der sich Jundland nennt, von den Gefangenen erfährt, stellt sich heraus, dass Deena Shan während eines Stelldicheins mit Captain Roshuir den Rebellenstützpunkt von Thila verraten hat.
Gerade als ein Großteil der imperialen Truppen nach Thila aufbricht, scheint Luke entlarvt worden zu sein. Janek Sunber erkennt offenbar seinen Jugendfreund wieder, scheint aber nicht zu wissen, dass sich dieser der Rebellion angeschlossen hat.
Meine Befürchtung, dass die Story abflacht, hat sich zum Glück nicht bestätigt. Es bleibt spannend. Große Überraschungen gibt es aber nicht.
Unter den Rebellen herrscht Uneinigkeit, was die Befreiung der Sklaven angeht, während sich Luke und Sunber unterhalten. Es ist interessant, dass Lieutenant auch von Tatooine stammt. Offenbar haben viele Bewohner des Wüstenplaneten ihre Zweifel am Imperium. Selbst wenn sie ihm dienen.
Wie sich herausstellt, ist der Rebellenstützpunkt auf Thila ein Falle. Der kleine Planet im Outer Rim wurde übrigens erstmals 1989 in dem Galaxy Guide 1 erwähnt und war erstmals in dem Videogame Star Wars: Rebellion (1998) zu sehen.
Der Plan der Rebellen wird über den Haufen geworfen, als Jorin Sol plötzlich nach Coruscant verlegt werden soll. Mouse bezahlt seinen Einsatz nach nur zwei Ausgaben mit den Leben.
Luke und Sunbers Unterhaltung endet ebenfalls schnell, als die Rebellen zuschlagen müssen. Luke hatte bis dahin versucht, Sunbers Bedenken gegen das Vorgehen des Imperiums zu entlocken und ihn so wohl auf die Seite der Rebellen zu ziehen. Der Lieutenant scheint aber doch seinem Schwur zu folgen und wird von Luke niedergeschlagen. Diesem bleibt jetzt nicht mehr viel Zeit, die Sklaven zu befreien.
Es geht also dem Finale entgegen. Luke kann erstaunlich gut mit dem Lichtschwert umgehen und schaltet kurzerhand die imperialen Wachen aus. Mir geht das zu schnell, konnte er doch erst weinige Wochen vorher kaum gegen den Trainingsdroiden im Falken bestehen.
Es kommt zu einem kleinen Showdown, indem Luke seinem Jugendfreund gesteht, dass Biggs ihm geholfen hat, den Todesstern zu zerstören. Sunber erwidert daraufhin, dass Luke auf der falschen Seite des Krieges steht. Wie schon bei Im Schatten des Vaters ist der Titel rückblickend gesehen etwas irreführend. Denkt man zunächst, dass wohl Sunber auf der falschen Seite steht und eventuell auf die Seite der Rebellen wechselt, sieht dieser jedoch seinen Jugendfreund auf der falschen Seite.
Schlussendlich erfährt man noch, dass die Flucht von Jorin Sol offenbar vom Imperium geplant war. Leider wird man nie lesen, wie es weitergeht, da die Imperium-Reihe nicht weitergeführt wurde. Ich finde es schade, denn sowohl Sols als auch Lieutenants Sunbers weiterer Werdegang wäre durchaus interessant gewesen.
Die Story hat mir sehr gut gefallen. Spannend und nicht immer vorhersehbar. Leider werden wir wohl nie erfahren, wie es weitergeht. Gerade ein weiteres Aufeinandertreffen von Luke und Sunber wäre spannend gewesen.
Die Zeichnungen von Brian Ching hingegen gefallen mir überhaupt nicht. Die Bilder wirken zu oft wie Kindercomics. Die Charaktere und die Hintergründe sind sehr schlicht gezeichnet. Umso weiter weg, die Person ist, umso weniger erkennt man das Gesicht. Oftmals ist es dann auch so, dass nur Kopf, Nase und Augen gezeichnet sind. Und ständig lächeln die Personen! Lese ich Biene Maja oder Star Wars? Oftmals passt das Lächeln überhaupt nicht zur Szene.
Quasi als Bonus gibt es noch die einteilige Kurzgeschichte Täuschungsmanöver, die eigentlich vor die Hauptgeschichte gehört und bei uns in dem Heft 54 der Star Wars Serie erschienen ist. Letztendlich ist es aber egal, ab man sie vorher oder nachher liest.
Imperiale Truppen löschen einen Spähtrupp der Rebellen aus. Darth Vader ist davon wenig begeistert, weil er von Gefangenen den aktuellen Standort der Rebellenflotte in Erfahrung bringen wollte. Auch bei zwei weiteren Versuchen scheitert das Unterfangen.
Schließlich stellt sich heraus, dass der Kanonier Garil Dox jedes Mal genauer gezielt hatte als er sollte. Dox, der von Alderaan stammt und seit der Zerstörung seines Heimatplaneten mit den Rebellen sympatisiert, ist hier zum ersten und letzten Mal zu sehen. Vader kommt ihm natürlich auf die Schliche und schickt ihn in ein Arbeitslager.
Kurz und knapp wird die Geschichte eines imperialen Soldaten gezeigt, der sich insgeheim auf die Seite der Rebellen geschlagen hat. Hätte man die Story an den Anfang gesetzt, wäre wohl der Verdacht, dass auch Sunber diesen Weg wählt, noch stärker gewesen.
Der Zeichenstil ist hier deutlich besser, wenn auch nicht das Nonplusultra.
In dem Zusatzmaterial hat Marco Ricompensa wie immer das Kapitel Die Geschichte verfasst, in dem er kurz auf die Beziehung zwischen Luke, Biggs und Janek Sunber eingeht.
Die ganze Galaxis in einem Studio beschreibt die Schwierigkeiten bei den Außendrehs der Star Wars-Filme und die damit verbundenen Dreharbeiten zu Die Rache der Sith, die ausschließlich in den Fox Studios Australia stattfanden.
In der abschließenden Cover-Galerie sind leider nur vier der sechs Originalcover zu finden.
Andreas Windu
Danke an Panini für das Rezensionsexemplar!
Bisherige Veröffentlichung GER
Sonderband 32 | 14.06.2006 |
Star Wars #54 | 18.01.20006 |