Startseite > Panini Comics > Comic Kollektion > Bände 81 - 120 > Band 106 Visionäre
Erscheint am | 09.10.2020 |
Verlag | Panini |
Seiten | 152 |
Format | Hardcover |
Original Stories |
Star Wars Visionaries, Tales 1 |
Kanon | Legends |
Ära | Alte Republik, Aufstieg des Imperiums, Klonkriege, Rebellion, Infinities |
Autoren | u.a. Aaron McBride, Erik Tiemens |
Zeichner | u.a. Alex Jaeger, Stephen Martinire |
Preis |
14,99 €
|
Inhaltsangabe des Verlags
So hat man die Welt von Star Wars noch nie gesehen. In elf spektakulären Kurzgeschichten zeigen zahlreiche Konzeptkünstler, die an Episode III: Die Rache der Sith mitwirkten, ihre ganz eigenen Interpretationen der Helden des Star-Wars-Universums.
Bonusmaterial
Die Geschichte | von Marco Ricompensa |
Die Personen | |
Darth Maul und General Grievous - Eine Comic-Chronologie | von Antonio Solinas |
Als Sammelbilder zu Stars wurden | von Luca "Lucas" Scatasta |
Rezension (Spoilerwarnung)
Mit dem 106. Band der Comic-Kollektion kommt eine Sammlung von insgesamt zwölf Kurzgeschichten. Vor allem zwei Unternehmungen von Dark Horse, dem Verlag, der nach und vor Marvel die Star Wars Comics veröffentlichte, sind als ungewöhnlich wenn nicht sogar mutig zu bezeichnen. Da wäre zum Einen Star Wars Tales mit 24 Ausgaben, die u.a. Kurzgeschichten enthielten, und zum Anderen Visionaries, ein kurz nach Die Rache der Sith realisiertes Projekt. Das Besondere daran: Die Oneshots wurden nicht von bekannten Star Wars -Autoren geschrieben sondern von Concept Artists, die an Die Rache der Sith gearbeitet hatten. Sie bekamen die Möglichkeit, sich einen beliebigen Aspekt des Star Wars Universums auszusuchen und ihn zu erforschen. Vom Schreiben der Geschichte bis zur grafischen Umsetzung.
In den USA erschien Visionaries im März 2003, bei uns hingegen bis zu diesem Band nicht. Man erhält also mal wieder eine deutsche Erstveröffentlichung, was immer ein dicker Pluspunkt ist. Die zehn Geschichten, auf die ich nicht einzeln eingehen werde, tragen die Titel
Einige der Stories haben es in den früheren Kanon geschafft, einige nicht. Wie dem auch sei, heute ist das alte Material eh alles Legends.
Da ich bekanntermaßen kein Freund von Oneshots bin, war ich skeptisch, was den Unterhaltungswert und den Sinn der einzelnen Kurzgeschichten angeht. Ich wurde aber angenehm überrascht aber teilweise auch in meiner Skepsis bestätigt. Der Kampf zwischen Darth Maul und Obi-Wan Kenobi auf Tatooine vor den Augen des jungen Luke Skywalker hat mich begeistert. Das ist die Szene, die wir alle in der Obi-Wan Kenobi Serie auf Disney+ sehen wollen. Genauso Verschanzt, in der ein auf Hoth befindlicher Rebellensoldat einen Brief an seine Mutter schreibt. Die Story rund um Wat Tambor hat mich regelrecht erschreckt. Und das sowohl inhaltlich als auch zeichnerisch.
Celestia Galactica Photographica ist eine reine Anreihung verschiedener zusammenhangloser Bilder, die bisher nie dagewesene Szenen zeigen. Darunter z.B. wie ein Rancor auf einem imperialen Sternzerstörer wütet. Einfach weltklasse.
Ich bin tatsächlich von einigen Stories begeistert. Insbesondere die Zeichnungen sind zum größten Teil mal was anderes und überwiegend sehr gut. Man sieht aber auch hin und wieder, dass ein Konzept- und kein Comic-Zeichner am Werk war.
Aufgefüllt wird der Band wie schon des Öfteren mit einem Oneshot aus Star Wars Tales, die wenig überzeugen konnten. Und so ist es auch hier. Geschrieben von Peter David und gezeichnet von Martin Egeland erzählt Skippy - Der Jedi-Droide von dem Astromechdroiden R5-D4, in dessen Schmieröl sich eine hohe Konzentration von Midi-Chlorianern befindet. Nachdem sich Owen Lars zunächst für C-3PO entscheidet, beeinflusst Skippy mithilfe der Macht die Gedanken des Feuchtfarmers. Als dann Skippy von Owen ausgewählt wird, sieht Skippy ein Szenario in der Zukunft, das das Ende der Rebellen-Allianz bedeutet. Er sieht auch, wie er dieses Szenario umgehen könnte – Owen muss R2-D2 kaufen.
Klingt nicht besonders aufregend? Ist es auch nicht, zumal Midi-Chlorianer im Schmieröl dafür sorgen, dass ein Droide machtsensitiv wird, ist doch sehr an den Haaren herbeigezogen. Das fand man wohl schon damals so, denn die achtseitige Kurzgeschichte hat es auch 1999 nicht in den offiziellen Kanon geschafft. Und auch die Zeichnungen können nicht überzeugen. Sie sind sehr einfach gehalten und gehen mehr in das cartoonhafte.
Visionäre ist ein Band, der die Fans mit Sicherheit spaltet. Mir gefallen die von den Konzeptzeichnern entwickelten Oneshots gerade zeichnerisch oftmals sehr gut. Dem Gesamten tragen sie aber nichts bei und sind daher für Fans von spannenden und komplexen Geschichten nicht zu empfehlen. Wer aber Lust hat, mal was komplett anderes aus dem Star Wars Universum zu sehen, der sollte definitiv zugreifen.
Das Bonusmaterial beinhaltet wie immer das Kapitel Die Geschichte von Marco Ricompensa, das ein paar Infos zu der Entstehung der Sammlung beinhaltet. Mit Darth Maul und General Grievous - Eine Comic-Chronologie von Antonio Solinas ist auch mal wieder ein weiteres Kapitel enthalten. Solinas lässt hier die Geschichten beider Charaktere im Comic-Universum Revue passieren, was durchaus interessant ist. Und man soll es kaum glauben, aber mit Als Sammelbilder zu Stars wurden ist sogar ein drittes Kapitel abgedruckt. Hier geht Luca "Lucas" Scatasta auf die Geschichte der Panini Klebebildchen ein. Das hat zwar mit den Comics nichts zu tun, ist aber trotzdem interessant.
Eine Cover-Galerie gibt es nicht, aber die beiden Cover sind in dem Buch vor den Geschichten abgedruckt.
Andreas Windu
Danke an Panini für das Rezensionsexemplar!
Release und Cover USA
Heft | Seiten | Veröffentlichung |
Star Wars Tales 1 | 8 | 29.09.1999 |
Star Wars: Visionaries | 136 | 16.03.2005 |