Startseite > Panini Comics > Comic Kollektion > Bände 41 - 80 > Band 43 Schatten des Imperiums: Evolution
Erscheint am | 13.04.2018 |
Verlag | Panini |
Seiten | 148 |
Format | Hardcover |
Original Story |
Shadows of the Empire Evolution 1 - 5 |
Kanon | Legends |
Ära | Ära der Rebellion |
Autor | Steve Perry |
Zeichner | Ron Randall, Tom Simmons |
Preis |
13,99 €
|
Inhaltsangabe des Verlags
Die Rebellion ist vorbei, die Allianz hat gesiegt. Der Anführer der Schwarzen Sonne, Prinz Xizor, ist vernichtet. Zurück bleibt seine Leibwächterin Guri, die aus einem geheimnisvollen Droiden-Labor stammt.
Bonusmaterial
Die Geschichte | von Marco Ricompensa |
Die Personen | |
Die Prinzessin, die eine Jedi hätte werden können | von Luca "Lucas" Scatasta |
Die Rückkehr des Meisters | von Roberto Pretti |
Cover-Galerie |
Rezension (Spoilerwarnung)
Der 43. Band aus der Comic Kollektion schließt direkt an den 40. Schatten des Imperiums an. In diesem hat mir der Androide Guri schon nicht gefallen. OK, warum sollte es im Star Wars Universum keine Androiden geben? Aber als Star Wars Fan der ersten Stunde bin ich an Droiden gewöhnt, die zwar menschlich sein können, aber eben nicht so aussehen.
In Evolution sind die fünf US-Einzelhefte, die 1998 erschienen sind, zusammengefasst. Bei uns gab es diese bereits 2001 als Sonderband von Dino. Zudem sind die beiden Kurzgeschichten Heikle Lage und Einstürzende neue Imperien enthalten, die in den USA in den Einzelheften Star Wars Tales 15 und 19 erschienen und eine deutsche Erstveröffentlichung sind.
4 NSY ist ihr Meister Prinz Xizor tot und Guri begibt sich auf Hurds Mond, der hier erstmals zu sehen ist, um ihre schlechten Erinnerungen löschen zu lassen und zudem nicht mehr als Attentatdroide tätig zu sein. Zu Beginn werden die Erinnerungen gezeigt, wobei man diese zunächst gar nicht richtig einordnen kann. Die Löschung soll der ehemalige Admiral der größten imperialen Droidenforschungsanlage Massad Thrumble übernehmen.
Thrumble fehlt für die nötige Umprogrammierung allerdings der dafür benötigte Medidroide, der von den Pike-Schwestern entführt wurde. Klingt jetzt danach, als ob es in der Story nur darum geht, dass Guri diesen Droiden wiederbeschaffen muss. Also nicht besonders aufregend. Auch kleine Scharmützel mit anderen Raumjägern und Sumpfmonstern können hier dran nicht viel ändern. Die neuen Charaktere bleiben bis hierhin recht blass, sodass man nicht genau einordnen kann, wie gefährlich Guris Gegner sind. Auch fallen immer wieder viel zu glatte und durchgestylte Raumschiffe und Gegenstände auf, die im Star Wars Universum seit Die dunkle Bedrohung zwar salonfähig sind, mir aber trotzdem nicht gefallen.
Dann kommt ein kleiner Cut und es geht nach Coruscant, wo Luke Skywalker, Han Solo, Prinzessin Leia Organa, Lando Calrissian mit der Schwarzen Sonne verhandeln wollen. Aber kurz darauf ist man schon wieder bei Guri und ihrem Kampf gegen die Pike Zwillinge und plötzlich wird man wieder nach Coruscant verschlagen. Die Story wechselt hier fast alle zwei Seiten die Schauplätze, sodass man dem gar nicht mehr folgen kann. Auch ein Zusammenhang ist hier nicht zu erkennen. So geradlinig es bis hierher war, umso verwirrender wird es.
Mit Savan, der Nicht von Prinz Xizor, kommt eine weitere Gegenspielerin ins Spiel. Sie ist hier das erste Mal zu sehen und benötigt Guri, um an alle Geheimnisse ihres Onkels zu kommen. Und gerade als Guri zwei ihrer Verfolger ausschalten kann, naht auch schon Savan. Die "Spannung" baut sich nur um das Thema "Löschung von Guris Erinnerungen" auf. Aber ist das wirklich spannend, oder zumindest interessant? Für mich nicht wirklich. Der Droide ist jetzt nicht gerade einer der besten Charaktere im Expanded Universe und mir ist es eigentlich egal, ob sie ihre Erinnerungen behält oder nicht.
Ich bin bis hier also nicht gerade begeistert und habe den Comic zwar weiter gelesen, aber nur, weil ich diese Rezension zum Ende bringen musste.
Für zwei Seiten geht es wieder nach Coruscant. Dabei fiel mir auf, dass die Rebellen offenbar so ohne weiteres im imperialen Zentrum landen können. Sollte das wirklich möglich sein? Ich halte es eher für unwahrscheinlich, denn der Millennium Falke sollte doch auf allen imperialen Fahndungslisten ganz oben stehen oder? Aber entweder die Rebellen nutzen eine Geheimkennung, eine Tarnung o.ä. oder dem Autor war dieses Detail egal bzw. er hat es nicht bedacht. Ich halte es aber für absolut unglaubwürdig, denn zumindest müsste das Schiff am Himmel oder bei der Landung beobachtet worden sein.
Inzwischen wechseln die Orte schon nach einer Seite und es wird immer unübersichtlicher. Man weiß schon gar nicht mehr, was die Rebellen eigentlich machen. Erst sind sie auf Coruscant, wo die Verhandlungen gar nicht stattfinden, dann sitzen sie wieder im Falken ohne das man weiß, was sie eigentlich vorhaben und wo es hingehen soll.
Jetzt machen sich auch die Pike Zwillinge wieder auf die Suche nach Guri, die von allem und jedem in dem Comic gejagt bzw. gesucht wird, während sie ihre Erinnerungen löschen lässt. Diese tauchen dann auch immer mal wieder unverhofft auf und sorgen für weitere Verwirrung.
Was mir jetzt und zugegebenermaßen sehr spät aufgefallen ist: Warum ist Han eigentlich dabei? Sollte er nicht in Karbonit eingefroren sein? Schließlich gibt Panini die Zeit mit "kurz nach Das Imperium schlägt zurück" an. Die Ereignisse inklusive der Erinnerungen begeben sich aber über alle drei Filme der Original Trilogie. Und die tatsächliche Handlung spielt nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter. Das erklärt auch, warum der Falke so ohne Weiteres auf Coruscant landen könnte. Da ist Panini offenbar ein Fehler unterlaufen. Ein kleiner aber für den Leser doch sehr großer Fehler!
Die Einzelhandlungen fügen sich schließlich zusammen und alle treffen aufeinander. Rebellen, Kopfgeldjäger, die Pike-Zwillinge und Savan. Der Weg hierher ist allerdings beschwerlich. Viele Seiten wirken wie Lückenfüller, damit die Einzelhefte voll werden. Es passiert lange Zeit eigentlich gar nichts.
Wer jetzt den großen Showdown erwartet, wird enttäuscht sein. Das Ganze geht ohne große Action über die Bühne, obwohl genug Platz dafür da gewesen wäre, wenn man sich in den vorherigen Abschnitten auf das Wesentliche konzentriert hätte. So bleiben nur ein paar Einzelbilder, auf denen die Kämpfe eigentlich nicht einmal angedeutet werden.
Die Geschichte über einen menschlichen Droiden, der seine schlechten Erinnerungen löschen lassen will, ist nicht besonders aufregend. Guri ist ein interessanter Charakter, der eine bessere eigene Geschichte verdient hat. Der Autor kann mich nicht einen Moment fesseln und macht die Geschichte durch unnötig lange und überflüssige Abschnitte sowie einem ständigen Wechsel der Orte nicht gerade besser.
Die Zeichnungen sind zum größten Teil OK. Die neuen Raumschiffe sind mir allerdings viel zu schlicht und einfallslos und die Detailarmut fällt insbesondere bei Gebäuden und Umgebungen auf. Die Farben sind hingegen meistens sehr gut gewählt. Es wird auf grelle Farben und unnatürliche Farbtöne verzichtet.
In Heikle Lage befindet sich Luke auf Dagobah und absolviert sein Training. Dabei stößt er auf den Kopfgeldjäger-Droiden Milko, den er vertreiben kann. Ob es sich dabei um eine Prüfung durch Yoda handelt, lässt sich nur vermuten. Das war´s auch schon. Vielleicht nett anzusehen, aber eigentlich überflüssig sich die acht Seiten anzuschauen.
Der Zeichnstil ist mehr als gewöhungsbedürftig. Sehr kantig, keine Details und irgendwie viel zu einfach gehalten. Yoda ist nur aufgrund seines charkateristischen Äußeren zu erkennen, bei Luke würde einem das nicht gelingen, wenn er alleine abgebildet gewesen wäre.
Die zweite Kurzgeschichte Einstürzende neue Imperien ist immerhin zwei Seiten länger, aber leider keinen Deut besser. Luke, Han, Chewie und Leia landen auf Tatooine. Vorher kommen ihnen im All mehrere Sandkriecher entgegen. Ja ihr lest richtig! Auf dem Planeten treffen sie auf einen Menschen mit Droidenkörper, der die Kunst als neues Imperium sieht. Völliger Blödsinn und total überflüssig.
Aber immerhin ist hier der Zeichenstil deutlich besser, was aber auch nicht wirklich schwer ist.
Das Bonusmaterial wird wie immer von Marco Ricompensas Die Geschichte eröffnet. Hier konzentriert sich der Autor auf den Roman Schatten des Imperiums und die daraus resultierende Fortsetzung, die in diesem Band zu finden ist.
In Die Prinzessin, die eine Jedi hätte werden können widmet sich Luca "Lucas" Scatasta der wohl bekanntesten Prinzessin der Filmgeschichte. Anders als in den meisten anderen Beiträgen wird hier mal eine Anekdote erzählt, was mich sehr überrascht hat.
Die Rückkehr des Meisters befasst sich mit John Williams.
Alles in Allem ist das Bonusmaterial wieder recht gut gelungen. Wie immer kaum was neues, aber immer doch wieder interessant zu lesen. Und wenn es nur ist, um sein Gedächtnis wieder etwas aufzufrischen.
Andreas Windu
Danke an Panini für das Rezensionsexemplar!
Bisherige Veröffentlichung GER
Star Wars Sonderband 7: Schatten des Imperiums: Evolution (Dino Verlag) | 01.07.2001 |