Startseite > Panini Comics > Comic Kollektion > Bände 41 - 80 > Band 44 Die Erben des Imperiums
Erscheint am | 27.04.2018 |
Verlag | Panini |
Seiten | 164 |
Format | Hardcover |
Original Story |
Hier to the Empire 1 - 6 |
Kanon | Legends |
Ära | Ära der Neuen Republik |
Autor | Mike Baron |
Zeichner | Oliver Vatine, Fred Blanchard |
Preis |
13,99 €
|
Inhaltsangabe des Verlags
Die Neue Republik steckt noch in Kinderschuhen, als Großadmiral Thrawn, die zerschlagene Kriegsflotte einen und der jungen Republik einen tödlichen Stoß versetzen will.
Bonusmaterial
Die Geschichte | von Marco Ricompensa |
Die Personen | |
So setzt man eine weit, weit entfernte Galaxis in Szene | von Roberto Pretti |
Cover-Galerie |
Rezension (Spoilerwarnung)
Mit Die Erben des Imperiums erschien 1991 die lang ersehnte Fortsetzung der Star Wars Trilogie von Timothy Zahn. Die später als Zahn-Trilogie titulierten Romane wurden in den folgenden zwei Jahre mit Die dunkle Seite der Macht und Das letzte Kommando fortgesetzt. Bis heute erfreuen sich die drei Romane einer großen Beliebtheit.
Einige Jahre später, nämlich 1995 wurde dann der erste Roman als Comic umgesetzt und erschien in den USA in fünf Einzelheften. Ein Jahr darauf schaffte es die Comicumsetzung dann auch zu uns und wurde von Ehapa in dem Star Wars Band 9 veröffentlicht. 2007 wurde die Geschichte dann von Panini in dem Essentials Band 3 neu aufgelegt. Jetzt kommt die von Mike Baron umgesetzte Fassung also auch in der Comic-Kollektion.
In der gesamten Story darf man sich auf jede Menge neuer Charaktere freuen. Allen voran natürlich auf Großadmiral Thrawn, dem blauhäutigen Chiss, dessen richtiger Name Mitth'raw'nuruodo ist. Er ist der neue große Gegner für die Rebellen und gleich auf den ersten Seiten zu sehen, wie er mit seiner unkonventieonellen Kriegskunst einen Rebellenangriff abwehrt.
9 NSY wird man sofort mit vielen Neuerungen konfrontiert. Luke macht sich Sorgen um die Bildung einer neuen Regierung, Leia ist mit Zwillingen schwanger und Han versucht seine ehemaligen Schmugglerkollegen für die Republik zu gewinnen.
Des Weiteren macht man hier erstmals Bekanntschaft mit den Ysalamiri, den salamanderartigen Lebewesen vom Planeten Myrkr. Diese sind in der Lage eine wenige Meter große Blase zu erzeugen, in der die Macht nicht genutzt werden kann. Und auch die Noghri, die ehemals privaten Todeskommandos des Imperators, sind mit von der Partie und dienen jetzt als Thrawns persönliche Leibwache.
Und schon bald machen die Rebellen Bekanntschaft mit dieser im Star Wars Universum neuen Spezies. Was mich schon immer am Expanded Universe gestört hat, sind viele neue Fahrzeuge, Raumschiffe, Geschöpfe und Personen, die in der Original Trilogie nicht vorkamen, aber eigentlich hätten vorkommen müssen. Wenn es z.B. Wesen gibt, die die Macht absorbieren können, warum wurden diese dann nicht von Darth Vader gegen Luke eingesetzt? OK, vielleicht waren sie zu dem Zeitpunkt noch unbekannt. Aber genauso verhält es sich mit den Noghri, die man wohl auch in den Schlachten gegen die Rebellen auf Hoth oder Endor eingesetzt hätte. Zumindest könnte man davon ausgehen. Aber vielleicht hatte der Imperator auch seine Gründe, seine Killer nicht direkt gegen die Rebellen einzusetzen. Man wird dies vermutlich nie erfahren. Und hatte Palpatine nicht eine Abneigung gegenüber Aliens? Warum sollte er sie dann als Kommandos einsetzen? Dafür gibt es doch schon ausreichend Spezialeinheiten in der imperialen Armee. Fragen über Fragen auf die man wohl nie eine Antwort erhalten wird. Man muss diese Ungereimtheiten einfach ausblenden, wenn man derartige Geschichten liest.
Natürlich benötigt ein Jedi auch einen ebenbürtigen Gegner. Da Timothy Zahn darauf verzichtet hat, die Sith wieder auferstehen zu lassen, ist es dieses Mal ein Jedi, der sich Luke vereinnahmen will. Joruus C’baoth ist aber kein Jedi im eigentlichen Sinne. es handelt sich um den Klon des Jedi-Meisters Jorus C’baoth, derJahrzehnte vor den Klonkriegen lebte. Mit Klonen im Expanded Universe habe ich auch immer so meine Probleme. OK, seit "Angriff der Klonkriege" gehören sie zu Star Wars wie die Lichtschwerter, aber warum nimmt man nicht einen neuen Charakter ohne diesen Hintergrund? Wobei die Geschichte, dass dieser Klon anders ist und daher eher das Verhalten eines Sith an den Tag legt, irgendwie auch wieder interessant ist.
Gefreut habe ich mich über jeden noch so kleinen Bezug zur Original Trilogie. Egal ob es Mon Mothma, Admiral Ackbar oder Wedge Antilles ist. Es macht einfach Spaß, neben den Hauptcharakteren auch viele andere wieder zu sehen und deren Werdegang mitzuerleben. Auch alte Schauplätze wie Dabobah sind mit von der Partie.
Mara Jade gibt in dieser Story ihr Debut. Nach der Schlacht von Endor und dem Tod Palpatines setzte sie alles daran, den letzten Befehl des Imperators auszuführen: Luke Skywalker zu töten. Timothy Zahn schaffte mit ihr einen Charakter, der sich sehr schnell großer Beliebtheit erfreute und über oder mit dem es noch eine Vielzahl weiterer Geschichten geben sollte.
Mara wird sich auf die Seite von Luke Skywalker schlagen und ihren Beitrag zum erneuten Niedergang des Imperiums leisten. In den folgenden Jahren wurde sie von Skywalker zur Jedi ausgebildet und wurde seine Gefährtin und Ehefrau. Sie nahm nach der Heirat seinen Namen an und hieß von da an Mara Jade Skywalker. Später bekam sie einen Sohn, Ben Skywalker, und erhielt einen Sitz im neuen Jedi-Rat.
Der Schmuggler Talon Karrde ist der letzte erwähnenswerte große Charakter, den Timothy Zahn für seine Trilogie erschaffen hat. Auch dieser ist äußerst interessant in die Gesamtstory eingebaut und wurde in vielen weiteren Romanen und Comics verwendet.
Zu der Geschichte möchte ich mich gar nicht mehr großartig äußern, da sie alle Fans des Expanded Universe bekannt sein sollte. Natürlich wurde sie nicht im Gesamten in die Comic-Adaption übernommen, da wir ansonsten bestimmt doppelt so viele Seiten hätten. Mir ist aber auch nichts aufgefallen, was fehlt und unbedingt in dem Comic vorhanden sein muss. Leider gibt es aber ein paar zeitliche und räumliche Sprünge, die teilweise etwas verwirren können. Hier hätte ein kleiner Hinweis schon ausgereicht, um den Leser dies klar zu machen.
Der Comic enthält verhältnismäßig viel Text, was natürlich nicht immer schlecht ist. Hier ist es sogar sehr wichtig, um die Romanvorlage auch gut umzusetzen. Viel Action erwartet einen hingegen nicht, was aber den Kennern des Romans schon von vornherein klar ist. Auch wenn ich oftmals über fehlende Action meckere, so ist es hier jedoch ganz anders. Die Story ist einfach wahnsinnig interessant, sodass ich viel Geschieße etc. nicht benötige, um unterhalten zu werden. Die lang ersehnte Fortsetzung meiner Lieblingsfilme hat mich sofort in den Bann gezogen.
Was jedoch weniger überzeugen kann, sind die Zeichnungen von Oliver Vatine und Fred Blanchard. Sie sind einfach viel zu kantig und es ist nicht eine Person wirklich zu erkennen. Na gut, außer Thrawn natürlich, den man an seiner blauen Hautfarbe identifizieren kann. Die Bilder sind zu einfach gehalten. Teilweise wurde ganz auf den Hintergrund verzichtet, den einfach in einer Farbe gelassen wurde. So hat man oft den Eindruck, dass die Personen vor einer Leinwand stehen. Dies nimmt im Laufe des Comics zwar ab, aber erscheint einfach schnell und billig dahin gemalt. Wenn es anders herum gewesen wäre, hätte man den Eindruck, dass die Zeichner mit der Zeit die Lust verloren hätten. So toll die Geschichte ist, aber für die Zeichnungen muss ich hier einen Punktabzug vornehmen.
Und auch mit den Farben hat man es sich oft sehr einfach gemacht. Teilweise wurden ganze Umgebungen in einem Farbton gehalten. Und was gar nicht geht, ist das viele Blut, das man zu sehen bekommt. Dass das Star Wars Universum sehr brutal sein kann, ist jedem klar. Denn was macht man mit einem Lichtschwert? Genau, man kann sein Gegenüber zweiteilen.
Dies wurde aber bisher nur angedeutet. Hier wird es nahezu in Gänze gezeigt und dazu spritzt das Blut nur so aus den Wunden. Wenn mann sich mal die physikalische Begebenheit eines Lichtschwertes vor Augen führt, dann dürfte da nicht viel Blut zu sehen sein. Und schon gar nicht Game of Thrones-mäßig in ganzen Fontänen.
Das Bonusmaterial beinhaltet wie immer das Kapitel Die Geschichte von Marco Ricompensa. Dieses Mal widmet er sich natürlich der Romanvorlage und berichtet über deren Erfolg.
In So setzt man eine weit, weit entfernte Galaxis in Szene beschreibt Roberto Pretti in einem kurzen Abriss, wie wichtig John McQuarrie für die Entstehung der Star Wars Saga war.
Andreas Windu
Danke an Panini für das Rezensionsexemplar!
Bisherige Veröffentlichung GER
Star Wars Band 11: Die Erben des Imperiums, Teil 3 (Feest Verlag) | 01.11.1996 |
Star Wars Essentials 3: Die Erben des Imperiums (Panini) | 21.11.2007 |