Startseite > Panini Comics > Comic Kollektion > Bände 41 - 80 > Band 48 Darth Vader und der Schrei der Schatten
Erscheint am | 22.06.2018 |
Verlag | Panini |
Seiten | 152 |
Format | Hardcover |
Original Stories |
Darth Vader and the Cry of Shadows 1 - 5, Star Wars: Tales 4 |
Kanon | Legends |
Ära | Aufstieg des Imperiums |
Autoren | Tim Siedell, Kilian Plunkett |
Zeichner | Gabriel Guzman, Kilian Plunkett |
Preis |
13,99 €
|
Inhaltsangabe des Verlags
Während der Klonkriege wurde ein einzelner Klon von seinen Jedi-Generälen im Stich gelassen. Seit dieser Zeit frisst ihn der Hass auf die Jedi buchstäblich auf, und er sinnt auf Rache. Als ihm dann Geschichten über einen mächtigen Krieger zu Ohren kommen, glaubt er, seinen persönlichen Messias gefunden zu haben: Darth Vader.
Bonusmaterial
Die Geschichte | von Marco Ricompensa |
Die Personen | |
Cover-Galerie |
Rezension (Spoilerwarnung)
Darth Vader und der Schrei der Schatten ist die bisher letzte Geschichte, die in der Masters Series erschien. Und das ist erst zehn Monate her. Von daher war ich überrascht, dass sie bereits jetzt in der Comic-Kollektion veröffentlicht wurde. Enthalten sind die fünf US-Einzelhefte Darth Vader and the Cry of Shadows, die 2013 und 2014 erschienen sind. Als kleine Zugabe gibt es den Oneshot Verfluchter Sand, der hier erstmals in Deutschland veröffentlicht wird. Die fünf Teile der Hauptgeschichte wurden bei uns 2014 und 2015 in der unkanonischen Comic-Serie in den Heften 117 bis 119 abgedruckt.
Etwa zwei Jahre nach Die Rache der Sith. Eine der Hauptfiguren CT-5539 wurde in den Klonkriegen zurückgelassen, da man ihn für tot hielt. Der Anfang beschreibt den Weg, den der Klon hinter sich gebracht hat, nachdem er auf dem namentlich nicht genannten Wüstenplaneten auf sich alleine gestellt war.
Während dieser Zeit entwickelte er einen enormen Hass auf die Jedi, die er für sein Schicksal verantwortlich macht. Und er hat sich schon jemanden ausgesucht, dem er folgen will: Darth Vader.
Der Beginn ist durchaus interessant, zeigt er doch zum wiederholten Male, dass die Klone nicht nur ihrer Programmierung folgen, sondern auch ein Eigenleben entwickeln können. So wie man es auch in The Clone Wars gesehen hat. CT-5539 blickt auch zurück auf seinen Werdegang und der Leser wird nochmal an die "Aufzucht" der Klonarmee erinnert. Schade ist nur, dass man nicht erzählt bekommt, wie es zu dem Umstand kam, dass der Klon zurückgelassen wurde. es wird lediglich angedeutet, dass er abgestürzt ist und daher wohl für tot gehalten wurde.
Mit den Rückblicken auf die Ausbildung und die Zeit nach dem "Tod" geht es auch weiter. Auch wenn das nicht besonders spannend ist, so finde ich genau diese Passagen am besten. Ein Klon, allein gelassen und auf sich allein gestellt, kämpft sich durch die Einöde eines Wüstenplaneten und baut so langsam aber sicher seinen Hass gegen die Jedi auf.
Und auch die negativen Aspekte der Klontechnik werden dargestellt. CT-5539 erzählt von einem Klon, der sich selber den Namen Kaddak gegeben hatte. Dieser hatte seinen Ausbilder getötet und wurde dafür weggesperrt. Die Kaminoaner haben anschließend Tests an ihm durchgeführt, um zu erfahren, was bei dem Klonen schief gelaufen war. Dies fand ich ebenfalls sehr interessant. Bisher hatte man den Eindruck, dass die "Herstellung" der Klonarmee eine reibungslose und sichere Sache war, was eigentlich nicht sein konnte. Jetzt erhält man auch mal einen Blick hinter die Kulissen und sieht, wie skrupellos die Kaminoaner bei der Klonproduktion waren.
CT-5539 trifft Kaddak wieder, nachdem dieser gefangen genommen wurde und dem Imperium übergeben werden soll.
Jetzt kommt ein Sprung in dem Handlungsstrang, der leider einiges offen lässt. CT-5539 erzählt, warum er Vader verehrt und wie er dessen Vertrauen gewinnen konnte. Wie kam der Klon von dem Wüstenplanet? Ich glaube, dass er sich den imperialen Truppen auf dem Planeten offenbart hat. Aber dies wird leider nicht gezeigt.
Auf Ostor, einem bis dahin unbekannten Planeten im Outer Rim, führt CT-5539 seine Truppen gegen einheimische Aufständische. Dabei bemerkt er, dass sie in eine Falle gelockt werden und greift sogar seine Vorgesetzten an, um den Angriff zu stoppen.
Die Aufständischen werden angeführt von Atticus Farstar, ein General im Dienst der Konföderation unabhängiger Systeme, der auch nach dem Ende der Klonkriege weiter für die Separatistenbewegung kämpfte. Dieser wird aber nicht näher vorgestellt und ist nach diesem kurzen Auftritt bisher auch nicht wieder aufgetaucht.
Gefreut habe ich mich über Vaders Sternjäger, einem schwarzen Jedi Starfighter, der schon lange als Modell in meinem Regal steht, den ich aber nie gesehen hatte.
Das Imperium greift Oster erneut an, dieses mal Mit CT-5539 als Pilot, der erneut abgeschossen, dieses Mal aber nicht zurückgelassen wird. Abgeschossen wurde er von Kaddak, den man aus dem zweiten Kapitel kennt. CT-5539 findet sich im Lazarett der Aufständischen wieder. Er trifft hier auf drei Anführer, die näher vorgestellt werden, später aber der Lichtschwert-Klinge von Darth Vader zum Opfer fallen.
Kurz darauf zeigt Vader wieder einmal seine Kaltblütigkeit beim Niederringen des Aufstandes. Sogar Kinder fallen seinem unbändigen Streben nach Macht zum Opfer. CT-5539 wird bewusst, dass er sich für die falsche Seite entschieden hat und kehrt dem Krieg den Rücken zu.
Der Gedanke, dass ein Klonsoldat, der jahrelang in der Armee der Republik und später dem Imperium gedient hat, irgendwann erkennt, dass er für die falsche Seite kämpft, gefällt mir sehr gut. Allerdings kam das Ende dann doch sehr schnell und irgendwie fehlt mir hier was. Eben noch ein Vertrauter Vaders und eine Seite später schon mit einer Frau im Nirgendwo. Wie ist er dort hingekommen und wie hat er desertiert?
Wahrscheinlich musste der Autor aus Platzmangel auf diese Erzählung verzichten, aber dann wären sechs Teile deutlich besser gewesen. Denn wie hat Vader auf den Verrat reagiert? Was hat er unternommen um den Klon zu finden? Ich finde es sehr schade, dass die ansonsten gute Story so plötzlich endet.
Außerdem frage ich mich, wie man auf den Titel gekommen ist. Darth Vader spielt hier bestenfalls die wichtigste Nebenrolle, die Hauptrolle wurde an CT-5539 vergeben. Hatte man Angst, dass sich die Comics weniger gut verkaufen, oder hatte man die Hoffnung, dass noch mehr Exemplare an den Mann gebracht werden, wenn der Sithlord im Titel genannt wird? Auch "Der Schrei der Schatten" ist total unpassend. Zumindest im Bezug auf Vader.
Die Zeichnungen von Gabriel Guzman sind überwiegend mittelmäßig. Die Gesichter der Klone erinnern nur entfernt an Jango Fett. Würde man nur das Gesicht von CT-5539 sehen, würde man nicht darauf kommen, dass es sich um einen Klon von Kamino handeln soll. Die Gesichter als solches sind aber gut gezeichnet.
Die bisher in Deutschland nicht veröffentlichte Kurzgeschichte Verfluchter Sand ist ein netter Bonus. Auch wenn sie mit der Hauptgeschichte nichts zu tun hat, ist sie doch passend. Die Hauptfiguren sind Gizman und Spiker, die man bereits aus The Clone Wars Comics und Schatten des Imperiums kennt.
Das Imperium greift unter dem Kommando von Darth Vader die Tak-Basis auf dem Planeten Talay an. Die beiden Hauptpersonen landen nach ihrer Flucht auf Tatooine und stellen dort so einigen Unsinn an. Die Story passt in die Kategorie "kann man lesen, muss man aber nicht". So ist es ja auch bei den meisten One-Shots. Es werden einige neue Charaktere gezeigt, die man aber auch nie wieder zu Gesicht bekommt. Der Zeichenstil ist deutlich einfacher als bei der Hauptstory, aber nicht schlecht.
Letztendlich ist es toll, dass Panini immer mal wieder eine Kurzgeschichte in die Bände der Comic-Kollektion packt, die bisher bei uns nicht erschienen sind. Von daher sollte man sich über mehr Lesestoff eigentlich immer freuen.
Das Bonusmaterial enthält wie immer das Kapitel Die Geschichte von Marco Ricompensa, in dem man nicht wirklich etwas neues erfährt.
In Zwei Droiden auf Reisen durchs Universum beschäftigt sich Roberto Pretti mit der Zeichentrickserie Droids. Hier habe ich dann aber doch ein paar Sachen erfahren, die ich bisher nicht wusste. Dass kann aber auch daran liegen, dass ich mich nie richtig mit der Serie beschäftigt habe.
Die Covergalerie beinhaltet die fünf Cover der Darth Vader-Einzelhefte nicht aber das von Star Wars Tales #4.
Andreas Windu
Danke an Panini für das Rezensionsexemplar!
Bisherige Veröffentlichung GER
Star Wars 117 | 29.10.2014 |
Star Wars 118 | 10.12.2014 |
Star Wars 119 | 21.01.2015 |
Masters Series Band 18 | 18.09.2017 |