Startseite > Panini Comics > Comic Kollektion > Bände 41 - 80 > Band 52 Vector II: Plage der Vergangenheit
Erscheint am | 17.08.2018 |
Verlag | Panini |
Seiten | 144 |
Format | Hardcover |
Original Stories |
Legacy 28 - 31 Rebellion 15 + 16 |
Kanon | Legends |
Ära | Ära der Rebellion / Vermächtnis-Ära |
Autoren | John Ostrander, Rob Williams |
Zeichner | u.a. Dustin Weaver, Jan Duursema |
Preis |
13,99 €
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Inhaltsangabe des Verlags
Nach tausenden von Jahren weckt Darth Vader die in einer Stasiskammer gefangene Jedi-Meisterin Celeste Morne und lässt sie auf einem verlassenen Mond zurück. Zwanzig Jahre später bricht die Rebellion um Luke und Leia aus. Um diese zu besiegen, wendet sich der dunkle Sith- Lord erneut an Celeste.
Bonusmaterial
Die Geschichte | von Marco Ricompensa |
Die Personen | |
Cover-Galerie |
Rezension (Spoilerwarnung)
Gleich nach dem ersten Teil der Vector-Story erscheint im nächsten Band schon die Fortsetzung. Das ist in der Comic-Kollektion eine Premiere. Enthalten sind die sechs US-Einzelhefte Rebellion 15 und 16 und Legacy 28 bis 31, die 2008 veröffentlicht wurden. Die Einzelhefte des ersten Bandes sind noch in der Knights of the Old Republic- und der Dark Times-Storyline erschienen. Bei uns wurde Vector II von Panini 2009 in dem Sonderband 50 veröffentlicht.
Das Besondere an den Vector-Geschichten sind die Crossovers. Hier wie bereits erwähnt zwischen Rebellion und Legacy. Beide Geschichten liegen dabei 137 Jahre auseinander. Die Hauptcharaktere bleiben aber die selben.
Ein paar Monate nach Eine neue Hoffnung begeben sich die Rebellen auf den unbekannten Wüstenmond, den man bereits aus dem ersten Teil kennt. Was sie nicht wissen: Celeste Morne war bereits vor ihnen da und hat mit Hilfe des Muur-Talismans jede Menge Sturmtruppen in Rakghulen verwandelt hat, die prompt auch angreifen.
Hier fällt auf, dass die Uniformen der Rebellen aber auch das Outfit von Celeste Morne irgendwie nicht Star Wars-like sind. Ich finde sie zu modern und futuristisch. Wenn man die Uniformen von Eine neue Hoffnung und Das Imperium schlägt zurück vergleicht, dann scheinen hier mehrere Jahrzehnte vergangen zu sein. Mal was neues zu entwerfen ist ja schön und gut aber dann muss es auch zu dem Rest passen.
Der Kampf zwischen Luke Skywalker und Celeste Morne ist sehr gut in Szene gesetzt, wobei mich das gelbe Lichtschwert immer noch stört. Muss es immer unbedingt was anderes sein? Viele mögen das ja gut finden, ich aber eher nicht.
Herausgestellt wird hier auch der Konflikt zwischen Celeste und Karness Muur, der mit Hilfe des Talismans immer mehr Gewalt über sie erringen will. Die Jedi wehrt sich aber erfolgreich dagegen und prophezeit Luke eine dunkle Zukunft.
Das war´s auch schon. Kurz und bündig und eigentlich weder interessant noch spannend. und wie es weitergeht, werden wir nie erfahren, denn die Vector-Serie wurde nicht weitergeführt. Auf der einen Seite finde ich das nicht besonders tragisch, da mich bis hierher nichts überzeugen oder gar fesseln konnte. Andererseits möchte ich doch wissen, was danach noch geschehen ist, bzw. geschehen könnte. Es ist wie bei einem schlechten Fußballspiel: es stehen sich bei einem 0:0 zwei schlecht spielende Mannschaften gegenüber aber man schaltet trotzdem nicht aus, weil man irgendwie hofft, dass doch noch ein Tor fällt.
Loben muss ich allerdings die Zeichnungen von Dustin Weaver, der viel Liebe in die Details gelegt hat. Und auch die Farbgebung ist erstklassig.
Dann kommt ein Sprung in das Jahr 137 NSY und in die Legacy-Ära. Cade Skywalker und sein Gefolge auf der Mynock wollen Darth Krayt endlich den Garaus machen. Aber zunächst müssen sie sich auf einem Sternzerstörer einer Horde Monster erwehren. Im Ernst? Wie viele Monster denn noch, dachte ich zunächst. Gefühlt in jedem dritten Comic kommen irgendwelche übergroße oder gefährliche Wesen vor, gegen die gekämpft werden muss. Es hat den Anschein als ob der Autor am Schluss noch ein paar Seiten voll bekommen muss und sich überlegt, wie er das macht: Ach, lassen wir unseren Held einfach nochmal gegen ein oder mehrere Monster kämpfen. Hier handelt es sich aber um die Rakghouls, was dann wieder Sinn macht.
Natürlich ist Celeste Morne auch wieder mit dabei. Seit über 4000 Jahren läuft sie jetzt schon mit dem Talisman von Karness Muur durch die Galaxis. Sie wird von Cade Skywalker erstmal auf den neuesten Stand gebracht. Und umgekehrt ist es genauso, denn Cade erfährt, was die erlittenen Bisse und Kratzer der Rakghouls für ihn und seine Begleiter bedeuten. Und es scheint, als ob es das für Skywalker war.
Aber dem ist natürlich nicht so. Cade gelingt es mit der Macht die Viren zu besiegen, die ihn eigentlich unweigerlich zu einem Rakghoul machen müssten, was ich etwas übertrieben finde. OK, mit der Macht ist vieles möglich, aber auch das? Ich will es nicht ausschließen, aber ich muss es auch nicht gut finden.
Auch die imperialen Ritter sind wieder mit von der Partie. Unter ihnen herrscht Uneinigkeit über den letzten Befehl ihres Imperators, den Talisman zu ihm zu bringen. Ich finde diese Passage sehr gelungen. So zeigt sie, dass die Ritter keine reinen Befehlsempfänger und Marionetten des Imperators sind und dass sie durchaus anderer Meinung sein können.
Karness Muur wird in seinem Talisman hingegen immer stärker. Er nimmt Einfluss auf Skywalkers Gefolge und schließlich auch auf Darth Krayt. Der darauf folgende Rückblick auf einen Teil von Muurs Werdegang ist wahnsinnig interessant, aber leider viel zu kurz. Weitere derartige Rückblicke hätten der Story gut zu Gesicht gestanden.
Schließlich geht es mit großen Schritten dem großen Finale entgegen. Krayt will Skywalker von Muur übernehmen und trifft sich daher mit diesem, oder besser gesagt mit dessen Hülle Celeste Morne. Alles deutet daraufhin, dass die beiden gemeinsame Sache machen werden. Aber es kommt anders und das Treffen stellt sich als Falle für Krayt heraus. Spätestens als Muur erwähnt, dass er die Gefolgschaft von Cade getötet hat, war mit aber klar, dass es so enden wird. Denn man hat dies nicht gesehen. Auch hatte es nie den Anschein, als ob der Sith auch nur einen Mord begangen hatte. Somit kam die Wendung für mich nicht besonders überraschend. Aber gut gemacht ist sie trotzdem und es kommt zu einem großen Kampf zwischen Skywalkers und Krayts Leuten.
Der große Kampf am Ende ist einfach gigantisch. Man weiß nie, wen es erwischen wird und wen wir in weiteren Comics wieder sehen dürfen. Das ist endlich mal ein Finale, das begeistert und würdig ist, die Vector-Story abzuschließen. Einziger kleiner negativer Aspekt ist die Tatsache, dass man nicht bei jedem weiß, ob er überlebt hat oder nicht, weil man es einfach nicht sieht.
Die Legacy-Handlung ist eine der wenigen Stories des Expanded Universe, die mich wirklich begeistern kann. Und genauso ist es hier auch. Das Crossover mit der Rebellion-Story funktioniert fabelhaft, wobei mir der zweite Teil doch deutlich besser gefallen hat. Der Talisman wird jetzt von Cade Skywalker getragen und ich bin gespannt, wie es weitergehen wird.
Die Zeichnungen von Dustin Weaver für den Rebellion- und von Dan Parsons und Jan Duursema für den Legacy-Teil sind durchweg sehr gut gelungen. Detailreichtum und eine sehr gute Farbwahl runden das Gesamtbild der Vector-Story ab. Für mich sind das mit die besten Zeichnungen in der Star Wars Comic-Geschichte.
Das Bonusmaterial fällt allerdings recht mager aus. Neben Die Geschichte von Marco Ricompensa ist kein weiteres Kapitel enthalten. Dafür muss es leider einen Punkt Abzug geben. Genauso wie für unvollständige Cover-Galerie. Das Cover von Rebellion #15 fehlt leider. Das ist wirklich schade, denn Vector II hat eigentlich die volle Punktzahl verdient.
Andreas Windu
Danke an Panini für das Rezensionsexemplar!
Bisherige Veröffentlichung GER
Sonderband 50 | 17.06.2009 |