Startseite > Panini Comics > Comic Kollektion > Bände 41 - 80 > Band 53 Die Droiden
Erscheint am | 31.08.2018 |
Verlag | Panini |
Seiten | 192 |
Format | Hardcover |
Original Stories |
The Kalarba Adventures 1-6 Droids Special |
Kanon | Legends |
Ära | Aufstieg des Imperiums |
Autoren | Dan Thorsland, Ryder Windham |
Zeichner | Andy Mushinsky, Bill Hughes |
Preis |
13,99 €
|
Inhaltsangabe des Verlags
R2-D2 und C-3PO. Der eine ist ein frecher und mutiger Astromechdroide, der andere ein hochtrabender aber pragmatischer Protokolldroide. Zusammen bilden die beiden das berühmteste Roboterduo der Filmgeschichte, und in diesem Band spielen sie die Hauptrollen in einer Reihe von Abenteuern, die sich vor Eine neue Hoffnung zugetragen haben.
Bonusmaterial
Die Geschichte | von Marco Ricompensa |
Die Personen | |
Auf der Zielgeraden | von Roberto Pretti |
Cover-Galerie |
Rezension (Spoilerwarnung)
Die Droiden ist mit 192 Seiten einer der dicksten Bände aus der Comic Kollektion. Entgegen der zumeist sechs enthaltenen Einzelhefte sind es dieses Mal sieben. Neben den sechs Teilen The Kalarba Adventures ist auch noch der Oneshot Droids Special abgedruckt, die allesamt 1994 erschienen sind. Letzerer erscheint in dem Band bei uns zum ersten Mal, während die Hauptstory 1995 in dem Star Wars Band 7 Die Droiden bei Carlsen veröffentlicht wurde.
Dies ist die zweite Comicserie, die sich mit R2-D2 und C-3PO beschäftigt. Bereits 1986 und 1987 hatte Marvel eine achtteilige Miniserie veröffentlicht.
Etwa sechs Jahre vor Eine neue Hoffnung werden R2-D2 und C-3PO auf eine Raumstation über Kalarba gebracht. Der Planet im Mittleren Rand nahe der Corellianischen Hyperraumroute ist hier erstmals zu sehen. Mit an Bord befindet sich der Attentäterdroide IG-88, der in einer Droidenarena kämpfen soll aber entkommen kann.
Selten ist die Neugestaltung des Kanons nach Disneys Übernahme des Star Wars Franchise so klar wie hier. C-3PO und R2-D2 erwähnen einen Master Wena, der sie an einen Schrotthändler versteigert hat. Nachdem die beiden Droiden in Die Rache der Sith an Raymus Antilles übergeben wurden und sich in Rogue One bei den Rebellen befinden, ist es doch sehr unwahrscheinlich, dass sie die hier erzählten Abenteuer erlebt haben können. Episode III erschien zudem erst 10 Jahre später und George Lucas hat es ja mit dem Expanded Universe in Bezug auf seine Prequel-Trilogie eh nicht genau genommen.
Ohne dass man erfährt, was aus IG-88 wird, landen die beiden Droiden mit einer Rettungskapsel auf Kalarba und gelangen so in die Dienste der Familie Pitareeze, der eine kleine Raumschiffwerft gehört.
Und so erleben R2-D2 und C-3PO mit der Familie so manches Abenteuer. Das erste mit dem jüngsten Spross Nak. Dieser will den Prototypen eines Hyperraumantriebs an Olag Greck, dem einstigen Geschäftspartner seines Großvaters, der hier nur "Baron" genannt wird, verkaufen. Nak verspricht sich Reichtum durch den Deal, der aber nicht zustande kommt. Anfangs mag Nak die Droiden nicht und ärgert sie wo er kann, was ich teilweise sehr albern fand. Als C-3PO dem verzogenen Bengel dann aber das Leben rettet, scheint eine Freundschaft entstanden zu sein.
Interessant ist hier lediglich das Auftauchen einer in einen Umhang gehüllte Person, die von Olag Greck mit "Eure Lordschaft" angesprochen wird. Handelt es sich um den Imperator? Ich denke nicht, denn dafür ist sie zu groß, steht aufrecht und scheint zudem zu jung zu sein. Ich gehe davon aus, dass man die Identität noch gezeigt bekommt.
Im zweiten Teil befinden sich die Droiden auf dem Gleiter der Familie Pitareeze und bedienen dort die Gäste als das Schiff von Piraten überfallen wird. Und so werden C-3PO, R2-D2 und Nak erneut vom Rest der Familie getrennt.
Auffällig ist hier, dass die gezeichnete Mimik oftmals nicht zum den Worten der Figur passt. Es wird zuviel gelächelt, was einfach nicht passt. Ich weiß nicht, ob der Comic damals eher die Kinder ansprechen sollte. So erscheint es aber zumindest. Auch C-3PO mit einer Schürze beim kochen zu sehen, finde ich sehr befremdlich. Es wirkt zwar lustig aber auch unpassend. Genauso wirkt der Flug von C-3PO und R2-D2 auf einem Speeder auf mich.
Mit von der Partie ist auch wieder Olag Greck, der dafür verantwortlich ist, wie die Piraten zu denen geworden sind, die sie sind. Er zieht am Ende natürlich wieder den Kürzeren und alle sind glücklich.
Dann erfolgt ein Schnitt: Eben noch bei den Piraten, befinden sich die beiden Droiden plötzlich zusammen mit dem Baron in einem Speeder.
Allein zurück auf die Raumstation Hosk geschickt, um Nak abzuholen, stellt sich heraus, das C-3PO dem Attentäterdroiden C-3PX zum verwechseln ähnlich sieht. Nach einem Sturz musste seine beschädigte Gesichtsplatte repariert werden. Durch die Reparaturstelle sieht C-3PO jetzt aus, wie der Droide auf den Fahndungsplakaten.
Hier ist mir aufgefallen, dass der Protokolldroide oftmals zu menschlich gezeichnet ist. Die Bewegungen erinnern selten an die starren Bewegungsabläufe, wie wir sie aus den Filmen kennen.
Natürlich taucht auch Olag Greck wieder auf. Er schickt R2-D2 und C-3PO in die Arena. 3PO muss zunächst einstecken bis er von 3PX gerettet wird. Der Droide wurde von Greck programmiert und rächt sich, indem er sich in der Arena opfert und Greck somit schlecht dasteht.
Zu Beginn des nächsten Kapitels wird C-3PO wieder lächerlich gemacht, indem er ein Kleid trägt. Kurz darauf werden beide von der Correlianerin Jace Forno auf einen Tripp nach Indobok mitgenommen.
Die Droiden sollen auf dem Planeten Kristalle stehlen, da die Wesen, die diese bewachen, Droiden offenbar nicht sehen können. das ganze geht schief und R2 findet sich All wieder und C-3PO wird auf dem Planeten zurückgelassen. Aber wie es der Zufall so will, werden beide kurz darauf von der Familie Pitareeze gerettet. Wirklich? Sie geben die Droiden ab und befinden sich kurz darauf schon auf der Suche nach ihnen?
Die Bewacher der Kristalle, die B´rknaas, sind die Kristalle selber. Zumindest in jungen Jahren, bis im Laufe der Zeit, die Steinwesen aus ihnen werden, die jetzt vor den Droiden und ihren Begleitern stehen. Es mag ja viel im Star Wars Universum geben und vielleicht´ist auch alles möglich. Aber ich finde, dass derartige Wesen besser in das Fantasy- anstatt das Science Fiction-Genre gehören.
Genauso skurril geht es mit den beiden Kindergartendroiden 2-E und Q-E weiter. Die beiden erinnern irgendwie an die beiden M&Ms Männchen, sind aber nicht so lustig. Teilweise aufgrund der Sprache sogar etwas nervig.
Die beiden kleinen Droiden werden von Vuldo, einem Kalarbaner dazu gezwungen, illegale Waffen herzustellen. Sie werden von R2-D2 gerettet und können ab da ihrem Roboterleben nachgehen. Klingt nicht besonders aufregend? Ist es auch nicht.
Im nächsten Teil wird R2 von Piraten gekidnappt und auf ein Raumschiff verfrachtet. Er kann mit einer Rettungskapsel fliehen, landet wieder auf Kalarba und so bleibt es unbemerkt, dass er überhaupt weg war. Und das war´s auch schon.
Zu guter Letzt verbleiben R2-D2 und C-3PO auf der Raumstation Hosk als auf dieser ein Evakuierungsalarm ausgelöst wird. Dieser wurde von dem inzwischen gut bekannten Olag Greck ausgelöst, damit er mit einer gestohlenen Fracht entkommen kann.
Natürlich kann Greck auch dieses Mal aufgehalten werden und die beiden Droiden verlassen Kalarba zusammen mit einem Sicherheitsdroiden. Wohin es geht, erfährt man natürlich nicht, denn der gesamte Handlungsstrang kann eigentlich beliebig in das Star Wars Universum eingefügt werden. Außer IG-88 tauchen keine weiteren bekannten Charaktere auf.
Wenn man den Band durchgelesen hat, kann man sich ruhig die Frage stellen, ob einem diese Geschichte mit den beiden bekanntesten Droiden aus dem Star Wars Universum weitergebracht hat. Ich bin der Meinung: überhaupt nicht. In den sechs zusammenhängenden Kurzgeschichten tauchen viele neue Charaktere auf, von denen man in weiteren Comics nie wieder etwas gesehen oder gehört hat. Damit ist schon klar, dass sie überflüssig und uninteressant sind.
Aber: ich fühlte mich zum großen Teil gut unterhalten. Und das ist die Hauptsache! Mir hat nicht alles gefallen, aber es gab schon deutlich schlechtere Stories.
Der Zeichenstil ist natürlich veraltet. Viel zu farbenfroh und detailarm. Oftmals wurde der Hintergrund einfach einfarbig gestaltet. Für Kinder ist das mit Sicherheit auch heute noch OK, für den erwachsenen Comic-Fan jedoch nicht. Im Großen und Ganzen haben wir hier ein Comic, den man in jeder Hinsicht nicht empfehlen muss. Er ist eher was für Sammler und diejenigen, die von Star Wars nicht genug bekommen können.
Das Bonusmaterial enthält wie immer das Kapitel Die Geschichte von Marco Ricompensa, in dem man nicht wirklich etwas neues erfährt.
Genauso ist es in Auf der Zielgeraden von Roberto Pretti, der einen kleinen Abriss über die Fertigstellung und Premiere von Angriff der Klonkrieger liefert.
Die Covergalerie beinhaltet alle sieben Cover der enthaltenen US-Einzelhefte.
Andreas Windu
Danke an Panini für das Rezensionsexemplar!
Bisherige Veröffentlichung GER
Star Wars Band 7: Die Droiden (Carlsen Verlag) | 01.10.1995 |