Startseite > Panini Comics > Comic Kollektion > Bände 41 - 80 > Band 55 Legacy: Visionen der Dunklen Seite
Erscheint am | 28.09.2018 |
Verlag | Panini |
Seiten | 120 |
Format | Hardcover |
Original Stories |
Legacy 32-36 |
Kanon | Legends |
Ära | Vermächtnis-Ära |
Autor | John Ostrander |
Zeichner | Jan Duursema, Omar Francia |
Preis |
13,99 €
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Inhaltsangabe des Verlags
Der Sieg des letzten Skywalkers Cade über Darth Krayt hatte einen bitteren Beigeschmack. Nun bemüht sich die Galaktische Allianz um ein Abkommen mit dem gefallenen Imperator Roan Fel, während die Mon Calamari für ihren Verrat an den Sith deren volle Härte zu spüren bekommen.
Bonusmaterial
Die Geschichte | von Marco Ricompensa |
Die Personen | |
Cover-Galerie |
Rezension (Spoilerwarnung)
Darth Krayt ist tot. Also, was soll an der Legacy-Storyline noch begeistern? Nachdem ich Band 45 aus der Comic-Kollektion schon nicht mehr so gut fand und die Story merklich schwächer wurde, gab es in Vector II wieder eine Steigerung. Aber der große Widersacher von Cade Skywalker ist tot und ich kann mir nicht vorstellen, dass es wieder spannend wird.
In diesem Band sind die fünf US-Einzelhefte Legacy 32 - 36 enthalten, die 2009 in den USA in den ersten Monaten erschienen sind. Bei uns wurden diese im selben Jahr als Sonderband 52 veröffentlicht. Die drei Kurzgeschichten schließen an Vector II an und wurden natürlich wieder von John Ostrander geschrieben und u.a von Jan Duursema gezeichnet.
Die erste Story Leviathan schließt an Vector II an und führt den Leser zurück nach Dac und in den Kampf zwischen dem Sith-Imperium und den Bewohnern. An deren Seite kämpft zudem der Imperiale Ritter Treis Sinde, der schon aus dem Legacy-Einzelheft 22 bekannt ist.
Dass Darth Krayt tot ist, wissen die Imperialen zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Darth Azard hingegen schon. Und dieser verschweigt den Tod seines Meisters, um den Angriff seiner Truppen nicht zu gefährden. Hier wird mit Vul Ilsen auch gleich ein neuer Charakter eingeführt. Der Wissenschaftler, der dem Orden des Einen Sith angehört, hat für das Sith-Imperium Viren entwickelt, die gegen die Gegner eingesetzt werden sollen. In diesem Fall hat er sich aber für einen Leviathan entschieden. Und dieses neue Monster im Star Wars Universum gefällt mir leider überhaupt nicht. Es absorbiert die Lebensenergie seiner Beute und auch dessen Wissen. Das Wesen denkt also bald genauso wie seine Opfer. Sorry, aber das ist mir dann doch zu viel Fantasie-Inhalt. Man kennt so etwas oder zumindest etwas ähnliches aus diversen Fantasy-Geschichten, aber zu Star Wars passt das irgendwie nicht.
Der folgende Kampf ist sehr gut in Szene gesetzt und Vul Ilsen gefällt mir wahnsinnig gut. Der Givin, der hier als Wissenschaftler eingeführt wird, überzeugt einfach auf ganzer Linie. OK seine Züchtung eines Leviathan ist nicht nach meinem Geschmack, ab er ansonsten gefällt mir ein Sith-Wissenschaftler.
Als Fortsetzung der Vector II-Teile funktioniert die zweiteilige Geschichte. Denn schließlich fragte man sich, was denn nun aus den Mon Calamari wird, die Darth Krayt alle tot sehen wollte. Am Ende ist man aber leider nicht viel schlauer, denn der Kampf ist noch nicht zu Ende. Die Action ist gut in Szene gesetzt und es kommt eigentlich keine Langeweile auf. Allerdings auch so gut wie keine Spannung.
Ob der Handlungsstrang um die Mon Calamari und Treis Sinde hat durchaus ein größeres Potential. Sinde wird hier als guter Stratege im Kampf gegen das Sith-Imperium dargestellt. Und wie es aussieht, wird er den Mon Calamari auch weiterhin zur Verfügung stehen, obwohl er eigentlich die Ausbildung der Imperialen Ritter vorantreiben soll.
In Der schmale Grat, einem weiteren Zweiteiler, gibt das endlich ein Wiedersehen mit Cade Skywalker und seinem Gefolge. Diese bringen die nach dem Kampf mit Darth Krayt verletzte Azlyn Rae nach Kiffex, wo sich Rawks Unterschlupf befindet. Cade versucht hierbei, Jedi-Heilkräfte anzuwenden. Das halte ich für reichlich unglaubwürdig. Cade Skywalker sollte in seiner Ausbildung bei weitem nicht so weit sein, dass er derartige Kräfte anwenden kann. Luke Skywalker war eigentlich ein fertig ausgebildeter Jedi und konnte eine Heilkraft nicht nutzen. Denn dann hätte er seinen Vater auf dem Zweiten Todesstern retten können. Ich halte eine derartige Nutzung der Macht zwar für nicht völlig ausgeschlossen aber doch für eher unwahrscheinlich.
Cade nutzt für die versuchte Heilung offenbar die Dunkle Seite der Macht. Auch Luke war in Die Rückkehr der Jedi-Ritter immer wieder im Grenzbereich zwischen den Seiten und kannte daher die Fähigkeit vielleicht auch gar nicht. Aber Darth Sidious hätte davon auf jeden Fall gewusst. Er war so sehr mit der Dunklen seite vertraut, dass er die Heilung bei Anakin hätte anwenden können.
R2-D2 hat hier mal wieder einen kleinen Gastauftritt. Als festes Besatzungsmitglied der Mynock taucht er leider viel zu selten auf. Eigentlich fragt man sich, warum er überhaupt dabei ist. Er dient nur als Erinnerung an die Original-Trilogie ohne aber auch nur ansatzweise eine wichtige Rolle zu spielen. Man kann ihn auch gegen einen anderen Astromechdroiden austauschen, ohne dass das auffallen würde.
Interessant ist, dass man eigentlich nicht weiß, ob Darth Krayt nun wirklich tot ist. Er wird zwar in einem Behältnis aufbewahrt aber es wird immer wieder angedeutet, dass er doch wiederkommen kann. Der Story wäre es zu wünschen, denn es wird deutlich uninteressanter. Lediglich das weitere Vorgehen des Sith-Imperiums macht mich noch ein wenig neugierig.
Azlyn Rae kann schließlich gerettet werden indem man ihr wie Vader eine Rüstung anlegt. der Teil wirkt künstlich dramatisiert, da Rawk dies befürwortet, andere jedoch ihre Bedenken äußern, da man Angst hat, sie könnte wie der einstige Schüler Palpatines werden. Dass Anakin Skywalker zum gefürchtetsten Sith seiner Zeit wurde, liegt ja bekanntlich nicht an seiner Rüstung.
Der Inhalt von Ein gemeinsamer Feind ist schnell erzählt. Es kommt zu einer großen Raumschlacht zwischen dem Sith-Imperium auf der einen und der Allianz und dem Imperium auf der anderen Seite. Einen wirklichen Sieger gibt es am Ende jedoch nicht.
Der letzte Teil ist leider vollkommen überflüssig. Er bringt weder der Gesamtstory einen Gewinn noch wird einer der Charaktere weiterentwickelt. Es wirkt schlicht und ergreifend wie ein Lückenfüller.
Die Legacy-Story nimmt immer mehr ab. Schaffte es John Ostrander anfangs noch, immer wieder zu überraschen und den Spannungsbogen weiter zu spannen, scheinen ihm schon seit mehreren Teilen die Ideen auszugehen. Einzig die Entwicklung von Cade Skywalker birgt noch etwas Potential. Es ist interessant zu sehen, wie er sich anscheinend für keine Seite der Macht entscheiden kann. Oder anders gesagt: Er scheint dieses auch gar nicht zu wollen. Ihm ist kein Meister zur Seite gestellt, der ihn den richtigen Weg zeigen kann.
Die Zeichnungen sind durchweg sehr gut gelungen. Farbgebung und Zeichenstil gehören mindestens in das gehobene Mittelfeld. Nur die Raumschlacht am Ende gefällt mir teilweise nicht ganz so gut. Hier hätte man durchaus mehr Details einarbeiten können.
Zu der bestenfalls mittelmäßigen Geschichte passt auch das Zusatzmaterial. Obwohl dieser Band einer der dünnsten in der Comic Kollektion ist, gibt es nur das Kapitel Die Geschichte von Marco Ricompensa. Und in der Covergalerie fehlen zwei der drei Cover.
Andreas Windu
Vielen Dank an Panini für das Rezensionsexemplar!
Bisherige Veröffentlichung GER
Sonderband 52: Legacy VI: Visionen der Dunklen Seite | 14.10.2009 |