Startseite > Panini Comics > Comic Kollektion > Bände 41 - 80 > Band 60 Unterwelt: Die Yavin-Vassilika
Erscheint am | 07.12.2018 |
Verlag | Panini |
Seiten | 144 |
Format | Hardcover |
Original Stories |
Underworld - The Yavin-Vassilika 1-5 Star Wars: Tales 11 |
Kanon | Legends |
Ära | Aufstieg des Imperiums |
Autoren | Mike Kennedy, Kia Asamiya |
Zeichner | Carlos Meglia, Kia Asamiya |
Preis |
13,99 €
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Inhaltsangabe des Verlags
In einer aberwitzigen Geschichte, die nun erstmals auf Deutsch erscheint, stellen drei Hutts Teams aus Kriminellen zusammen, die ihnen einen der legendärsten Schätze der Galaxis besorgen sollen: die Yavin-Vassilika. Für Jabba starten dabei keine Geringeren als Han Solo und Chewbacca.
Bonusmaterial
Die Geschichte | von Marco Ricompensa |
Die Personen | |
Cover-Galerie |
Rezension (Spoilerwarnung)
Mit Unterwelt: Die Yavin-Vassilika kommt in der Comic Kollektion eine bisher bei uns nicht veröffentlichte Geschichte. Auch die Kurzgeschichte Beute aus dem US-Einzelheft Star Wars Tales #11 wird hier zum ersten Mal abgedruckt. Die anderen Stories sind aber bei uns 2007 in dem Panini Einzelheft Star Wars #62 erschienen. Die US-Einzelhefte der Hauptgeschichte sind in den USA 2000 und 2001 veröffentlicht worden.
Kurz vor Eine neue Hoffnung sitzen die Hutten Jabba, Embra und Malta in gemütlicher Runde in Jabbas Palast zusammen. Die beiden letzteren sind hier erstmals zu sehen. Embra schafft es immerhin später nochmal in den Roman The New Jedi Order: Vereint durch die Macht. Ansonsten hat man von beiden nie wieder etwas gehört. Während des Gesprächs über das beste Vorgehen im Bezug auf ihre Geschäfte macht Jozzel Moffet, die anscheinend rechte Hand von Malta, den Vorschlag, die Yavin-Vassilika zu finden. Wer von den drei Hutten das Objekt der Begierde als erster findet, darf es behalten und hat den anderen somit gezeigt, wessen Vorgehensweise die beste ist.
Da ein Hutt sich nicht selber auf die Suche macht, werden kurzerhand die richtigen Personen dafür rekrutiert. Jabba engagiert Han Solo, Chewbacca und Lando Calrissian, Malta hat sich für Bossk, IG-88 und Dengar entschieden und für Embra treten Zuckuss, 4-LOM und Sardu Sallowe an. Zudem sind Boba Fett und Greedo mit von der Partie. Das ist eine Mischung, die auf vieles hoffen lässt, bisher ist es recht interessant und macht Appetit auf mehr.
Weiter geht es auf Kalkovak im Outer Rim. Der Planet ist hier zum ersten und bisher auch einzigen Mal zu sehen. Han Solo und Chewbacca machen sich auf die Suche nach einem Webble, der im Besitz der Vassilika sein soll. Wenn die Vassilika bisher eher ein Mythos war, wieso sollte sie dann eine Person in ihrem Besitz haben? Und woher wissen die beiden, dass sie in seinem Besitz sein soll? Kurz darauf treffen auch IG-88, Bossk und Dengar ein. Auch sie wissen offenbar auf wundersamer Weise, wo sich die Vassilika befindet.
Was mich bis hier wirklich stört, sind die hervorgehobenen Passagen in den Texten. Wenn ein oder mehrere Worte fett gedruckt sind, dann dient dies der Betonung. Hier ist aber in so gut wie jeder zweiten Sprechblase ein Wort hervorgehoben. Und dies macht in den meisten Fällen gar keinen Sinn. Z.B. "Was glaubt ihr, wo wir den Irren finden?" oder "Was ist los, Bossk?". Das geht am laufenden Bank so und ist in den meisten Fällen einfach überflüssig und teilweise sogar richtig dämlich. Wenn man die Texte wirklich so betonen würde wie sie gedruckt sind, dann denkt man, man hat es nur mit Vollidioten zu tun.
Schließlich treffen alle Beteiligten zusammen, ohne der Vassilika näher gekommen zu sein. Auch Boba Fett und Greedo sind jetzt mit dabei, genauso wie Jozzel Moffet, die Lando Calrissian bestechen will. Lando weiß bis dahin noch gar nicht, dass auch Han und Chewie von Jabba angeheuert wurden. Es beginnt also ein Intrigenspiel, wie es besser kaum sein könnte. Ich bin wirklich begeistert und frage mich, warum die Geschichte bisher bei uns nicht veröffentlicht wurde.
Die Suche geht weiter: über Wasser, unter Wasser und an Land. Man vermutet die Vassilika bei den Quarren. Dieser Teil gefällt mir leider nicht so gut. Es passiert nichts, was die Geschichte weiterbringt oder in irgendeiner Weise interessanter macht. Die Geschehnisse bringen jetzt aber Han Solo, Lando Calrissian und Jozzel Moffet zusammen.
Schließlich scheinen Zuckuss und 4-LOM der Vassilika sehr nahe zu kommen. Sie sind aber nicht alleine und der Spannungsbogen spannt sich wieder.
Leider erfährt man nicht, auf welchem Planeten man sich gerade befindet. Lediglich, dass sich dieser im Wilden Raum befindet, wird verraten. Hier leben die Barundi, eine humanoide Spezies mit blauer Haut. Die Barundi sind hier zum ersten und bisher letzten Mal zu sehen.
Zuckuss und 4-LOM machen auch bald Bekanntschaft mit den Barundi, die sich als äußerst aggressiv herausstellen. Immer mal wieder eine neue Spezies in das Star Wars Universum einzuführen, ist ja bereits Gang und Gebe. Leider bleiben die Barundi etwas blass, sodass man nicht besonders viel über die erfährt.
Schließlich treffen auch alle anderen Jäger der Vassilika auf dem Planeten ein. Einige sind Gefangene der Barundi und sollen getötet werden. Besonders gefällt mir hier die Bemerkung von Greedo: "Ich sollte in Würde sterben. Bei etwas, über das noch Generationen sprechen werden." Eine Anspielung auf die Special Edition und der ewigen Diskussion, wer nun zuerst geschossen hat? Oder nur ein witziger Hinweis auf das Schicksal, dass den Kopfgeldjäger in der Cantina ereilen wird?
Ein weiteres kleines Highlight ist für mich die Tatsache, dass Jabba Boba Fett angeheuert hat, um Han Solo zu beschützen. Hier noch Beschützer, kurze Zeit später der Jäger. Und der heimliche Star ist hier Jozzel Moffet, die letztendlich die Fäden in der Hand hält und immer wieder ein wenig überraschen kann. Ihr geheimer Auftraggeber bleibt bis zum letzten Kapitel im Verborgenen. Hierbei handelt es sich um keinen geringeren als Jan Dodonna den Rebellen General.
Dodonna will die Vassilika, weil sich in ihr der Schlüssel zu einem großen Tempel auf Yavin IV befindet. Und so schließt sich wieder einmal der Kreis.
Bis auf einen kleinen Hänger im Mittelteil ist Die Yavin-Vassilika spannend, überraschend und nahezu perfekt gelungen. Intrigen, Allianzen und Charaktere, die jedem Star Wars Fan gefallen dürften. Und das Alles ohne Jedi, Sith und dem Imperium.
Was allerdings zum Punktabzug führt, ist der Zeichenstil. Alles ist viel zu eckig und kantig gezeichnet und erinnert sehr an die Lucky Luke Comics.
In Beute wird Boba Fett vom Imperium angeheuert, um den Deserteur Han Solo zu fangen. Dieser ist mit einem TIE-Fighter auf Hoth abgestürzt und hat sich anschließend nach Tatooine begeben. Das ist also so rein gar nicht mehr kanonkonform.
Vader gefällt es gar nicht, dass Tarkin einen Kopfgeldjäger mit der Suche beauftragt. Ich finde es sehr komisch, dass sich Tarkin mit einem Deserteur beschäftigt. Ich gehe davon aus, dass es davon viele gab und warum ausgerechnet der beste Kopfgeldjäger mit der Jagd beauftragt wird, bleibt im Dunkeln. Genauso unglaubwürdig finde ich, dass Vader sich hier so sehr gegen einen Kopfgeldjäger ausspricht. In Das Imperium schlägt zurück ist seine Position eine deutlich bessere als in diesem Comic und er beauftragt gleich einen ganzen Schwung Kopfgeldjäger mit der Suche nach dem Millennium Falken.
Die Story ist überflüssig und unglaubwürdig und daher finde ich es richtig, dass sie bisher nicht bei uns veröffentlicht wurde. Der Zeichenstil ist auch nicht viel besser als in der Hauptstory.
Das Bonusmaterial enthält wie immer das Kapitel Die Geschichte von Marco Ricompensa, in der man etwas über Han Solos Rolle in der Comics und Romanen erfährt.
Das war es auch schon. Außer der Covergalerie, in der das Star Wars Tales 11-Cover fehlt, gibt es keinen weiteren Inhalt.
Andreas Windu
Danke an Panini für das Rezensionsexemplar!
Bisherige Veröffentlichung GER
Die Hauptgeschichte ist eine deutsche Erstveröffentlichung.
Star Wars #62: Das Band der Ehre / Geist / Lucky Stars | 23.05.2007 |