Startseite > Panini Comics > Comic Kollektion > Bände 41 - 80 > Band 69 Jedi-Akademie: Leviathan
Erscheint am | 12.04.2019 |
Verlag | Panini |
Seiten | 192 |
Format | Hardcover |
Original Stories |
Star Wars: Jedi Academy 1 - 4 Star Wars: Rebellion 6 - 10 |
Kanon | Legends |
Ära | Ära der Neuen Republik |
Autor | Kevin J. Anderson, Michael A. Stackpole |
Zeichner | Bill Black, Robert Teranishi |
Preis |
13,99 €
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Inhaltsangabe des Verlags
Nach dem Fall des Imperiums hat Luke Skywalker eine neue Generation Jedi ausgebildet, die einem Angriff auf eine Minenkolonie auf den Grund gehen müssen. Außerdem tritt Luke mit Palpatines Ex-Agentin Mara Jade vor den Traualtar. Doch dunkle Mächte wollen die Hochzeit sabotieren.
Bonusmaterial
Die Geschichte | von Marco Ricompensa |
Die Personen | |
Cover-Galerie |
Rezension (Spoilerwarnung)
Wer oben auf die enthaltenen Original Stories geachtet hat, dem ist mit Sicherheit aufgefallen, dass erstmals zwei voneinander unabhängige Geschichten in einem Band der Comic Kollektion enthalten sind. Da die Geschichten neun Jahre auseinander liegen, macht die gemeinsame Veröffentlichung nur Sinn, da beide ohne Fortsetzung geblieben sind. Es sind somit insgesamt acht US-Einzelhefte enthalten, was ebenfalls bisher einmalig in der Kollektion ist.
Der 69. Band der Comic Kollektion beinhaltet die vier US-Einzelhefte Jedi Academy: Leviathan 1 bis 4 von Kevin J. Anderson, die zwischen Oktober 1998 und Januar 1999 erschienen sind und bei uns erstmals veröffentlicht wurden. Union von Michael A. Stackpole hingegen ist den meisten Comic Fans wohl bekannt, da die Story 2000 in dem Sonderband 3 und 2014 in dem 7. Band der Masters Series abgedruckt wurde. Enthalten sind die vier US-Einzelhefte, die zwischen Ende 1999 und Anfang 2000 veröffentlicht wurden.
Jedi-Akademie beginnt 12 NSY auf Yavin IV. Luke Skywalker hat begonnen, neue Jedi auszubilden. Einige von ihnen haben die Ausbildung bereits abgeschlossen und sollen wieder für das Gute in der Galaxis kämpfen. Die Jedi-Ritter, die Luke um sich versammelt hat, sind geneigten Romanlesern allesamt bereits bekannt. Sie sind hier allerdings erstmals in einem Comic vertreten.
Und mit Corbos gibt es auch gleich einen neuen Planeten. Eine Minenkolonie hat Probleme mit einem angreifenden Ungeheuer, um das sich der Jedi Kyp Durron kümmern soll. Begleitet wird er von Dorsk 82, dem 81. Klon eines Khommite, der sich zum Jedi ausbilden lassen will.
Was zunächst nach einer Monsterstory aussieht, entpuppt sich dann doch als mehr. Wie sich herausstellt, hat das Monster (ein Leviathan) wohl auch in der Vergangenheit die Kolonien auf Corbos ausgelöscht.
Leviathan ist der Name eines Seeungeheuers der jüdisch-christlichen Mythologie. Seine Beschreibung enthält Züge eines Krokodils, eines Drachen, einer Schlange und eines Wals. Und so ähnlich sieht es auch hier aus. Ob der Autor die Bezeichnung rein zufällig oder bewusst gewählt hat, wird wohl nie geklärt. Und man kann es gut oder schlecht finden, dass er sich eines bereits bekannten Wesens bedient hat. Einige werden die Bezeichnung wohl auch aus der Serie Supernatural kennen, in der menschenähnliche Leviathane aufgetaucht sind.
Letztendlich bekommt man wohl nicht viel von der Jedi-Akademie zu sehen, Wer also auf eine Geschichte in oder rund um diese gehofft hat, wird wohl enttäuscht sein. Bisher bekommt man keinen Einblick in die Ausbildungsstätte, die Luke Skywalker aufgebaut hat. Es geht viel mehr um die bereits ausgebildeten Jedi, die mit der Akademie eigentlich nicht mehr viel zu tun haben.
Nachdem Kyp Durron auf Corbos verschwindet, eilen ihm die anderen Jedi zu Hilfe. Nachdem Kyp den Leviathan mithilfe von Machtblitzen getötet hat, erscheint ein noch größerer Vertreter dieser Spezies und die Jedi nehmen den Kampf gemeinsam auf.
Also Kämpfe gegen jede Art von Monster und Ungeheuer kennt man inzwischen zu genüge aus dem Star Wars Universum. Dieser haut mich auch nicht gerade vom Hocker, auch wenn es zeichnerisch wirklich sehr gut in Szene gesetzt ist. Aber auch wenn die Jedi gemeinsam mit Sicherheit eine starke Einheit darstellen sollten, kann dieser Kampf auch auf jeden anderen Charakter übertragen werden. Egal ob Klonkrieger, Schmuggler oder Sturmtruppen. Bei jedem wäre das Resultat wohl das gleiche gewesen. Man hat einfach nicht das Gefühl, dass nur die Jedi gegen diese Bestie bestehen können. Und immer wieder habe ich den Gedanken "Was hat das mit der Akademie zu tun?"
Schlussendlich gelingt es den Jedi natürlich mit vereinten Kräften den letzten Leviathan zu besiegen. Aber dafür nutzen sie nicht die Macht sonder herkömmliche Mittel, die jeder andere Angreifer ebenso genutzt hätte. Und damit ist die Story auch schon zu ende. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob ich den Schluss mit "endlich" oder mit "schade" betiteln soll. Ich hätte schon Lust, mehr von den neuen Jedi-Rittern zu sehen, die mir bisher unbekannt waren, da ich keine Romane lese.
Besonders aufregend und spannen ist Leviathan aber leider nicht. Die Charaktere bleiben blass und werden nicht entwickelt, sodass man nicht mit ihnen mitfiebern kann. Jeder ist bis dato austauschbar und man würde niemanden vermissen.
Die Story ist sehr entbehrlich und man würde nichts vermissen oder verpassen, wenn man sie nicht liest. Luke Skywalker spielt eine unterordnete Rolle, obwohl es ja seine Akademie ist, was sehr schade ist.
Union beginnt 19 NSY also sieben Jahre nach Jedi-Akademie. Es ist die Geschichte, in der Luke Skywalker und Mara Jade, die ehemalige Attentäterin des Imperators heiraten. Man kann nicht viel Action dafür aber eine Love-Story erwarten. Gleich zu Beginn macht die Neuigkeit ihre Runde durch die Galaxis und man bekommt jede Menge altbekannte Charaktere zu sehen: Talon Karrde, Gavin Darklighter, Tycho Celchu, Kam Solusar, Tionne, Mirax Terrik, die Antilles-Kinder und einige andere sind ebenso mit dabei wie Mon Mothma und Wedge Antilles.
Der Leser wird Zeuge typischer Hochzeitsvorbereitungen und änhlichem: Mara sucht sich zusammen mit Leia ein Kleid aus, was gar nicht so einfach ist, Han klärt Luke über das Ende seiner Tage in Freiheit auf und macht sich über ihn lustig.
Auch wenn es teilweise etwas kitschig wirkt, hat Michael Stackpole es doch hinbekommen, es nicht so unfreiwillig komisch wirken zu lassen, wie wir es aus Angriff der Klonkrieger mit Anakin und Padmé kennen. Die Dialoge zwischen Luke und Mara sind deutlich erwachsener und somit kann sich jeder in die Gefühlswelt der beiden hineinversetzen.
Und natürlich darf auch ein Bösewicht nicht fehlen. Dieses Mal wird die Rolle von dem bisher unbekannten imperialen Moff Derran Takkar übernommen, der, wie sollte es anders sein, sich an den Rebellen rächen und das Imperium wieder auferstehen lassen will. Mit einer kleinen Schar seiner Gefolgsleute unternimmt er den Versuch. Natürlich scheitert er und alles bleibt beim Alten. Der Handlungsstrang wirkt irgendwie wie gewollt und nicht gekonnt oder besser wie "ohne böse Imperiale geht es nicht".
Wie bereits erwähnt, kann man keine großartige Action erwarten. Höhepunkt hierbei ist eine kleine Kneipenschlägerei in einer Art Cantina. Ansonsten bekommt man hochzeitstypische Gepflogenheiten, wie den altbewerten Jungesellenabschied etc. zu sehen.
Wer auf Lovestories steht, dem wird Union mit Sicherheit gefallen. Michael Stackpole hat es tatsächlich geschafft, der Liebe und der Hochzeit von Luke Skywalker und Mara Jade einen würdigen Rahmen zu geben. Das hätte ich so nicht erwartet. Fans knallharter Star Wars Action hingegen werden die Geschichte vielleicht nur zur Kenntnis nehmen und sich eher langweilen. Auf jeden Fall ist Union absolute Geschmackssache, die aber jede Menge altbekannter Charaktere auf die "Bildfläche" bringt. Und gerade das macht sehr viel Spaß.
Allerdings sollte man die Charaktere besonders aus dem Expanded Universe auch kennen, denn ansonsten kann man vieles nicht einordnen. Wer also Lust hat, sich die Hochzeit anzuschauen, der sollte vorher doch einige Romane insbesondere die W-Wing-Reihe und die Thrawn-Trilogie gelesen haben. Die Story ist also nichts für Neueinsteiger.
Was die Zeichnungen von Robert Teranishi angeht, bin ich doch etwas zwiegespalten. Zum Einen sind die Charaktere sehr gut zu erkennen, zum Anderen sind die Zeichnungen aber zum größten Teil sehr einfach und nicht besonders detailreich gehalten. Ich würde sie im oberen Mittelfeld einordnen.
Das Zusatzmaterial fällt wie in den letzten Bänden wieder sehr dünn aus. Außer Die Geschichte von Marco Ricompensa ist kein weiteres Kapitel enthalten. Aber die Covergalerie ist vollständig.
Andreas Windu
Danke an Panini für das Rezensionsexemplar!
Bisherige Veröffentlichung GER
Star Wars Sonderband 3 | 21.05.2000 |
Masters Series #7 | 18.03.2014 |