Startseite > Panini Comics > Comic Kollektion > Bände 81 - 120 > Band 88 Jedi-Chroniken: Das Geheimnis der Jedi-Ritter

Inhaltsangabe des Verlags

Viertausend Jahre vor Luke, Han und Leia entsendet Jedi-Meister Arca seine drei Padawane auf den Planeten Onderon, auf dem seit Jahrzehnten ein Bürgerkrieg tobt. Jedoch befindet sich diese Welt unter dem Joch der dunklen Seite.

Bonusmaterial

Rezension (Spoilerwarnung)

Nach Jedi-Chroniken: Das goldene Zeitalter der Sith und Jedi-Chroniken - Der Untergang der Sith ist dies der dritte Band in der Star Wars Comic Kollektion mit den Geschichten tausende Jahre VSY. Hier beginnt allerdings ein komplett neuer Handlungsstrang, der 1000 Jahre später also 4000 VSY spielt. Mit Der Onderon-Krieg, Die Saga von Nomi Sunrider und Der Freedon-Nadd-Aufstand sind drei Geschichten enthalten, die in den USA zwischen Oktober 1993 und September 1994 in sieben Einzelheften veröffentlicht wurden. Bei uns wurden sie 1994 von Ehapa in dem Band Star Wars Band 2: Das Geheimnis der Jedi-Ritter und 2008 von Panini in dem Essentials Band 5: Jedi-Chroniken: Das Geheimnis der Jedi-Ritter in den Handel gebracht.

Autor ist Tom Veitch, der zuvor Das dunkle Imperium geschrieben hatte. Nachdem die Story gut ankam, legte Dark Horse damit das Fundament für ein Star Wars Comic-Universum. Veitch, der schon seit Jahren an der Idee einer Serie, die die frühen Jahre der Jedi beleuchtete, arbeitete, war hierfür die erste Wahl.

Mit Chris Gossett, David Roach, Denis Rodier, Janine Johnston und Tony Akins waren gleich fünf Zeichner am Werk, was meistens keine gute Idee ist.

Zu Beginn macht man Bekanntschaft mit dem Jedi Ulic Qel-Droma, der bereits in Das dunkle Imperium erwähnt wurde. Als Prinzessin Leia ein antikes Holocron findet, werden ihr quasi "Live"-Lektionen aus früheren Tagen gezeigt, dabei wird Ulic genannt. Zusammen mit seinem Bruder Cay und Tott Doneeta wird er von seinem Meister Arca Jeth auf seine erste Mission geschickt. Er und seine Gefährten sollen auf dem Planeten Onderon einen Jedi-Außenposten errichten. Die Geschichte des Planeten wird eindrucksvoll erzählt. Zunächst primitiv und den Wesen des Mondes Dxun schutzlos ausgeliefert, entwickeln sich die Bewohner weiter und erlangen durch Evolution und technische Entwicklung schließlich die Oberhand. Die Bewohner können große geschützte Städte errichten, aus denen Gesetzesbrecher verstoßen und in die Wildnis verbannt wurden. Im Laufe der Jahre konnten sich aber auch die Verbannten gegen die Monster wehren und schließlich stehen sich die Stadtbewohner und die Wildlinge gegenüber.

Es ändert sich allerdings alles nachdem Nomis Mann Andur getötet wurde und er ihr aufträgt, Jedi-Meister Thon aufzusuchen. Andur Sunrider erscheint hier übrigens als Machtgeist. Das hat mich verwundert, denn eigentlich hatte Qui-Gon Jinn doch als erster Jedi die Fähigkeit, Kontakt mit der realen Welt aufzunehmen, erreicht. Aber wenn man bedenkt, dass 4000 Jahre vor seinem Tod viele Systeme wegen fehlender Hyperraumrouten noch gar nichts voneinander wussten, besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Jedi zu der Zeit die Fähigkeit besaßen und sie vielleicht in Vergessenheit geraten ist. Was mich allerdings gestört hat, ist das Treffen auf einen Hutten. Hier sind Segelbarke, Gefolgschaft, Kleidung und Waffen nahezu identisch mit denen aus Die Rückkehr der Jedi-Ritter. Da kann ich mir nicht vorstellen, dass sich dies über Jahrtausende nicht verändert hat.

Nomi sucht schließlich den Jedi-Meister Thon auf, der sie davon überzeugt, selbst das Jedi-Training zu beginnen. Durch ihn erlernte sie die Jedi-Techniken. Außerdem erlernte sie die besondere Fähigkeit, eine Machtblase zu erzeugen, welche dafür sorgt, dass der Betroffene keinen Kontakt mehr zur Macht spürt und dauerhaft davon abgeschnitten wird.

Die dritte und letzte Geschichte  Der Freedon-Nadd-Aufstand führt schließlich die Charaktere der beiden ersten Stories auf Onderon zusammen, in der ein Teil des Großen Sith-Kriegs gezeigt wird. Hier wird unmittelbar an Der Onderon-Krieg angesetzt. Jedi-Meister Arca Jeth ordnet an, Freedon Nadds Sarkophag auf den Mond Dxun zu transportieren. Königliche Streitkräfte stürmen jedoch den Raumhafen und verschleppen den Sarkophag. Daraufhin schlägt Königin Galia dem Jedi-Meister vor, ihren Vater König Ommin, der an ein Lebenserhaltungsgerät angeschlossen ist, um Hilfe zu bitten. Ommin ist zerfressen von der Dunklen Seite der Macht und nimmt Meister Arca mit Hilfe des Geistes von Freedon Nadd in Gefangenschaft. Ulic Qel-Droma will seinen Meister retten und kann Warb Null, der sich ihm in den Weg stellt, bezwingen und vernichten. Ulic erkennt jedoch, dass die dunkle Seite zu stark für ihn ist und ruft weitere Jedi-Ritter und die Streitkräfte der Republik zu Hilfe. Zwischen den Naddisten und den Jedi bricht ein erbitterter Kampf aus. Die Streitkräfte der Republik sichern die Stadt Iziz und die Jedi spüren Ommins Versteck auf. Mit Hilfe der dunklen Seite kann Ommin die Jedi-Ritter Ulic Qel-Droma und Nomi Sunrider vorerst fernhalten, aber Ulic gelingt es, das Lebenserhaltungsgerät zu zerstören, wodurch Ommins Knochen innerlich zerbersten. So kann Ulic seinen Meister befreien und muss sich von Freedon Nadds Geist anhören, dass „die Jedi verloren haben“.

Die drei Geschichten funktionieren einzeln und im Gesamten sehr gut. Die neuen Charaktere sind toll und zeigen, dass Jedi vor 4000 Jahren noch anders waren als sie es zu Zeiten der Galaktischen Republik waren. Ich bin schon gespannt, wie es weitergehen wird. Leider erfährt man nur sehr wenig über Freedon Nadd. Ulic Qel-Droma ist ein junger aufbrausender und auch überheblicher Charakter, der aber in bestimmten Szenen die richtige Entscheidung trifft. Auch wenn er hierfür mal einen kleinen "Schubs" benötigt. 

Wie ich eingangs bereits erwähnt hatte, ist es selten eine gute Idee, mehrere Zeichner an einem Comic arbeiten zu lassen. Hier sieht man dies erneut. Die Zeichnungen sind im Gesamten natürlich nicht mehr zeitgemäß. Viel zu farbenfroh und detailarm. Und in vielen Bereichen wurden einfach die falschen und somit unnatürlichen Farben gewählt. Große Unterschiede sieht man zwischen den Zeichnern selten, es fällt aber auf, dass sich Nomi Sunriders Aussehen verändert. Und das insbesondere an der Frisur, die in Form und Farbe wechselt.

Das Zusatzmaterial beinhaltet wie immer das Kapitel Die Geschichte von Marco Ricompensa. Hier wird auf den Autor und seine Geschichte eingegangen. Leider war es das auch schon wieder wie in den meisten letzten Bänden. In der Cover-Galerie fehlen die Cover der US-Einzelhefte 6 und 7.

Andreas Windu

Danke an Panini für das Rezensionsexemplar!

Release und Cover USA