Startseite > Panini Comics > Marvel Comics-Kollektion > Bände 31 - 60 > Band 45 Thrawn
Marvel Comics-Kollektion Band 45
Thrawn
| Erscheint am | 13.01.2023 |
| Verlag | Panini |
| Seiten | 136 |
| Format | Hardcover |
| Original Story | Thrawn 1 - 6 |
| Kanon | Kanon |
| Ära | Dunkle Zeiten |
| Autor | Jody Houser |
| Zeichner | Luke Ross |
| Preis |
16,99 €
|
Inhaltsangabe des Verlags
Großadmiral Thrawn ist einer der durchtriebensten und unbarmherzigsten Kämpfer des Imperiums. Doch wie ist er zu diesem gefürchteten Taktiker geworden? Nach einem phänomenalen Abschluss an der Militärakademie ist der junge Lieutenant schnell aufgestiegen, aber das gefällt nicht jedem und so kommt es zu unvorhergesehenen Zwischenfällen.
Bonusmaterial
| Die Geschichte | von Marco Ricompensa |
| Die Personen | |
| Cover-Galerie |
Rezension (Spoilerwarnung)
Am 19.02.2018 erschien bei uns der Roman Thrawn von Timothy Zahn, in dem die Vorgeschichte von Chiss Mitth’raw’nuruodo dem späteren Großadmiral Thrawn erzählt wird. In den USA erschienen die sechs Einzelhefte der Comic-Adaption im selben Jahr. Bei uns wurden die Comics 2019 in der Panini Heftreihe in den Ausgaben 42 bis 47 veröffentlicht. Ich habe den Roman nicht gelesen, sodass ich keinen Vergleich heranziehen kann.
Autorin Jody Houser wurde die ebenso große wie schwierige Aufgabe anvertraut, die mehrere hundert Seiten starke Romanvorlage in das Comicformat zu übertragen. Und dafür standen ihr gerade einmal etwas mehr als einhundert Seiten zur Verfügung. Erste Erfahrungen mit einer Comicadaption sammelte Houser bereits bei der Umsetzung von Rogue One, die in Band 19 der Kollektion zu finden ist.
Erzählt wird die Geschichte in gewisser Weise aus der Sicht von Eli Vanto, der als Kadett Chiss Mitth’raw’nuruodo begegnete und ihm als Übersetzer zur Seite gestellt wurde. Ich fand das zunächst etwas verwunderlich, musste aber feststellen, dass das funktioniert.
Man bekommt gezeigt, wie Thrawn zum Imperium kommt und erfährt, dass er sich den Namen selber gegeben hat. Allerdings finde ich es verwunderlich, dass Thrawn als Gefangener zum Imperator gebracht werden soll, weil der Imperator ihn eventuell kennenlernen und mehr über ihn in Erfahrung bringen will. Warum? es gibt keinen Hinweis darauf, warum das so sein sollte. Und sagt sich ein Offizier "Ach ich denke, der Gefangene könnte dem Imperator interessieren, den bringen wir mal nach Coruscant"? Wohl eher nicht, daher finde ich den Anfang recht einfallslos.
Der Imperator findet erwartungsgemäß gefallen an dem Chiss, der kurzerhand auf die imperiale Akademie geschickt wird. Hier beginnt mit dem Rang eines Leutnants und muss sich zunächst gegen alienfeindliche Rekruten wehren. Aber schon ein paar Monate später wird Thrawn als Zweiter Waffenoffizier auf die Blood Crow berufen. Leider bekommt man nicht zu sehen, was in Thrawn steckt. Außer in einem Kartenspiel mit anderen Rekruten wird sein taktisches Talent nicht gezeigt. Plötzlich wird der Chiss Zweiter Waffenoffizier und keiner weiß so richtig, warum das so ist.
Ich hätte mir hier deutlich mehr gewünscht. Z.B. eine militärische Übung oder einen Angriff, den Thrawn mit einer grandiosen Taktik gewonnen hat. Nichts davon, stattdessen viele Dialoge, die nicht so richtig zu irgendwas führen. Schade, das Potential wurde hier für mich nicht ausgeschöpft.
Im zweiten Teil bekommt man aber Thrawns Geschick und Raffinesse zu sehen. Allerdings frag ich mich im Anschluss, vorher der Chiss Tarkin kennt? Die beiden sind sich zumindest in dem Comic nie begegnet. Trotzdem weiß Thrawn anscheinend so einiges über den Großmoff. Woher bleibt leider im Dunkeln. Vielleicht eilt ihm aber auch einfach nur der Ruf voraus. Interessant ist der Gegenwind, der Thrawn jetzt schon von einigen hohen Tieren des Imperiums entgegen weht. Und das nicht nur allein deshalb, weil er kein Mensch ist.
Zunächst gibt es ein Wiedersehen mit Arihnda Pryce, der Gouverneurin von Lothal in Star Wars Rebels. Man bekommt zu sehen, wie sie in den Dienst des Imperiums gekommen ist und an den Posten auf Lothal kam. Und natürlich trifft sie auf Captain Thrawn. Ja richtig der Chiss ist inzwischen zum Captain befördert worden. Wie schon mehrmals in dieser Story bleibt das Warum ungeklärt. Kurz darauf ist er Commander und wenig später sogar Kommodore, nur um ebenfalls wenig später sogar zum Admiral befördert zu werden.
Thrawn wird irgendwann nach Batonn geschickt, um den dortigen Widerstand zu bekämpfen. Mit einer kleinen List (endlich) gelingt es ihm, an die für einen Sieg notwendigen Informationen zu kommen. Doch bevor er zuschlagen darf, erkundet die imperiale Gouverneurin Arihnda Pryce ihren Heimatplaneten.
Bis auf die Tatsache, dass dem Flottenadmiral Thrawns Positionierung seiner Flotte eigenartig vorkommt, ist auch weiterhin nichts vom taktischen Geschick des Chiss´ zu sehen. Lediglich der kleine Cliffhanger rund um den Schmuggler Nightswan lässt auf besseres hoffen.
Thrawn unterhält sich mit dem Schmuggler und gibt offen zu, dass er nur dem Imperium beigetreten ist, um den Aufstieg der Chiss vorzubereiten. Und Nightswan, der von einem großen geheimen Projekt des Imperiums berichtet, soll ihm dabei helfen. Das Ganze ist mit dem Tod des Schmugglers aber auch schon gleich wieder hinfällig. Warum dann dieser Abschnitt? Er ist letztendlich total überflüssig.
Thrawn wird schließlich zum Großadmiral befördert. Und dieses Mal bekommt man zum ersten Mal zu sehen, warum: Er zeigt sein Können bei einem Luftkampf über Batonn. Warum war das vorher nicht auch so? Hatte Timothy Zahn keine Ideen, oder ist der Comic im Gegensatz zum Roman sehr oberflächlich?
Einerseits bin ich enttäuscht, weil die Story in Sachen Thrawn nahezu nichts Neues bringt. Andererseits finde ich die Geschichte rund um Arihnda Pryce sehr interessant und gelungen. Aber irgendwie passt dies nicht in die Geschehnisse. Thrawn ist anfangs sogar weniger als eine Randfigur und dabei sollte sich doch eigentlich fast alles um ihn drehen. Vielleicht dachte sich Zahn, dass eine eigene Geschichte rund um Pryce nicht ankommen würde, da sich die Anzahl der Fans wohl in Grenzen halten sollte. Ich weiß nicht, ob meine Erwartung in die Thrawn-Story zu groß war. Thrawn wandert geradezu leichtfüßig durch die imperialen Militärränge, ohne dass man genau weiß, warum er so schnell aufsteigt. Ich habe auf geniale Entscheidungen in Schlachten oder anderen Situationen erwartet. Thrawn bleibt ziemlich blass und man kann den schnellen Aufstieg überhaupt nicht nachvollziehen. Die Geschichte rund um den gefürchteten Großadmiral ist oberflächlich und uninteressant. Man wird in der gesamten Story immer wieder irgendwo "hineingeworfen".
Die Zeichnungen sind gehobener Durchschnitt. Luke Ross arbeitet viel mit feinen schwarzen Strichen, um Unebenheiten und Schatten darzustellen. Das sieht bei weite nicht so gut aus, wie bei einem gezeichneten Schatten.
Das Zusatzmaterial setzt sich aus dem Kapitel Die Geschichte, in dem sich Marco Ricompensa mit der Umsetzung des Romans in ein Comic befasst, und einer Cover-Galerie, die alle sechs US-Cover beinhaltet, zusammen.
Andreas Windu
Release und Cover USA
| Heft | Seiten | Veröffentlichung |
| Thrawn 1 | 40 | 14.02.2018 |
| Thrawn 2 | 32 | 14.03.2018 |
| Thrawn 3 | 32 | 11.04.2018 |
| Thrawn 4 | 32 | 09.05.2018 |
| Thrawn 5 | 32 | 13.06.2018 |
| Thrawn 6 | 32 | 11.07.2018 |
