Startseite > Panini Comics > Marvel Comics-Kollektion > Bände 31 - 60 > Band 60 Age of Rebellion - Helden
Erscheint am | 11.08.2023 |
Verlag | Panini |
Seiten | 112 |
Format | Softcover |
Original Story | Age of Rebellion – Leia, Lando, Han, Luke, Special |
Kanon |
Offizieller Kanon
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Ära | Rebellion |
Autor | Greg Pak |
Zeichner | Chris Sprouse |
Preis |
16,99 €
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Inhaltsangabe des Verlags
Han Solo will der Rebellion den Rücken kehren, Lando Calrissian plant einen letzten großen Coup, Luke muss der dunklen Seite widerstehen und Prinzessin Leia wird zu Kopfgeldjäger Boushh.
Bonusmaterial
Die Geschichte | von Marco Ricompensa |
Die Personen | |
Cover-Galerie |
Rezension (Spoilerwarnung)
Nach den Oneshots Age of Republic in den Bänden 53 und 56 der Marvel Comics-Kollektion geht es in diesem Band mit Age of Rebellion weiter. Nachdem Jody Houser die Kurzgeschichten rund um die Helden und Schurken der Ära der Galaktischen Republik schreiben durfte, ist dieses Mal Greg Pak dran. Bei uns wurden die enthaltenen fünf Oneshots von Panini in den Heften 54 bis 58 der Star Wars Heftreihe veröffentlicht. In den USA erschienen sie zwischen April und Juni 2019.
Mit Prinzessin Leia - Die Schurkenprinzessin beginnt die Age of Rebellion-Reihe. Als Autor fungiert hier und bei den weiteren Teilen Greg Pak. War das so geplant, oder hat man eingesehen, dass es Jody Houster einfach nicht drauf hat? Ich weiß es nicht, kann diesen Schritt aber nur begrüßen!
Der Prinzessin Leia-Oneshot spielt kurz vor Die Rückkehr der Jedi-Ritter und verschlägt den Leser nach Arkanis. Und ich muss sagen: Genau so stelle ich mir eine Kurzgeschichte vor! Es gibt einen direkten Bezug zu den Filmen, es werden keine unwichtigen neuen Charaktere eingeführt, die eh wieder sterben, man erfährt Hintergründe und die Geschichte macht Sinn. Greg Pak hat mit Arkanis einen Planeten gewählt, der aus dem Jugendroman Die geheime Akademie bekannt ist und nicht wie in der vorherigen Geschichte einen neuen und namenlosen Planeten. Man erfährt zudem u.a., wie Leia an Boushhs Rüstung gekommen ist.
Die Schurkenprinzessin hat mich zurück geholt. Greg Pak ist hier auf wenigen Seiten gelungen, was anderen Autoren in Fünfteilern nicht gelingt.
Will Sliney hat zudem Zeichnungen abgeliefert, die wirklich im oberen Drittel anzusiedeln sind. Leider hat er aber oftmals auf Hintergründe verzichtet.
Han Solos Geschichte Flucht vor der Rebellion startet auf dem Planeten Balnab im Outer Rim. Luke überredet ihn und Chewbacca, eine Mission zu übernehmen. Nachdem diese erledigt ist, bekommen die beiden Schmuggler auch gleich die nächste aufgebrummt. Dies ist leider die schwächste Story der Age of Rebellion-Reihe. Es gibt keinerlei Verweise auf Geschehnisse in den Filmen, keine Erklärungen und keinen Aha-Effekt. Stattdessen ist alles so wie in Age of Republic. Es gibt ein paar neue Charaktere, die man mit großer Sicherheit nie wieder sehen wird, und eine völlig überflüssige Geschichte.
Ich bin wirklich enttäuscht und hatte gerade bei Han Solo deutlich mehr erwartet. Dabei hätte es so einige Möglichkeiten gegeben, das Niveau der vorherigen Geschichte zu halten. Was hat Han Solo z.B. dazu bewegt, sich doch der Rebellion anzuschließen und sich in Schlacht um den Todesstern zu begeben? Stattdessen wird man er hier nicht müde zu erwähnen, dass er sich nicht der Rebellion angeschlossen hat.
Wolkenstadt-Blues führt den Leser, wie der Name schon verrät, auf die bekannteste Wolkenstadt auf Bespin. Lando Calrissian ist bereits der Administrator der Tibanna-Gas-Miene und offenbar fast pleite. Um die Gehälter seiner Arbeiter bezahlen zu können, nimmt er den Auftrag von Magnate Imperium Roz Fantanine an. Als Lando aber erfährt, dass dieser mit dem Verkauf von Sklaven zu tun hat, überlegt er es sich anders und zahlt die Gehälter von seinem letzten Geld.
Klingt jetzt auch weder besonders spannend noch wirklich interessant. Ich hätte mir gewünscht, dass Greg Pak die Ankunft Vaders als Geschichte gewählt hätte. Das hätte mich deutlich mehr interessiert. Aber immerhin bekommt man hier die Menschlichkeit von Lando Calrissian zu sehen, die zwar in Die Rückkehr der Jedi-Ritter zu erahnen war, aber bisher nie so deutlich wurde, wie hier.
Es ist sehr schade, dass Greg Pak das Niveau nicht im Ansatz halten kann. Es geht sogar mit Geschichte von Geschichte weiter nach unten.
Die Zeichnungen von Matteo Buffagni sind durchgehend gut. Lediglich an den Details fehlt es hier und da, was besonders an den Gesichtern auffällt.
In Flucht oder Kampf hilft Luke Skywalker einem Rebellenkommando bei der Einnahme einer imperialen Raffinerie. Der erbeutete Treibstoff würde die Rebellenflotte ein ganzes Jahr versorgen. Während des Kampfes versucht der Imperator, Luke zu manipulieren. In einer Vision beendet der Jedi den Kampf gegen das Imperium und lebt bis ins hohe Alter als Farmer.
Die Geschichte klingt erstmal fast genauso langweilig wie die vorherigen. Ist sie aber nicht. Durch den Pau’aner und die imperialen Sicherheitsdroiden werden optische Brücken zur Prequel-Trilogie und zu Rogue One geschlagen. Gerade über die Droiden habe ich mich gefreut. Und das Einwirken des Imperators auf Luke erinnert doch sehr stark an Kylo Ren, der die vermeintliche Stimme von Darth Vader hört. Luke scheint aber die richtige Stimme des Imperators in seinem Kopf gehört zu haben. Ob dies ein Zufall ist oder ob Greg Pak bereits Kenntnis vom Drehbuch zu Episode IX hatte, wird man wohl nie erfahren. Bleibt natürlich die Frage, warum Palpatine diese Fähigkeit nicht auch im weiteren Verlauf und insbesondere in Die Rückkehr der Jedi-Ritter eingesetzt hat. Von daher erscheint diese Machtfähigkeit zu diesem Zeitpunkt natürlich etwas unlogisch.
Eingehend hatte ich schon erwähnt, dass die Idee, mehrere Zeichner an einer Story arbeiten zu lassen, selten gut ist. Und so ist es hier auch. Man sieht ganz deutliche Unterschiede in den Zeichenstilen von Chris Sprouse, Scott Koblish und Stefano Landini. Erkennt man Luke Skywalker anfangs noch sehr gut, so sieht er ein paar Seiten völlig anders und unförmig aus.
In diesem Band ist auch das Special enthalten, das drei Kurzgeschichten enthält. Neben den Oneshot um IG-88 ist Prüfung auf Dagobah von Marc Guggenheim und Andrea Broccardo und Gestohlener Heldenmut von Jon Adams, der sowohl für die Geschichte als auch für die Zeichnungen verantwortlich ist, enthalten
Am besten hat mir Prüfung auf Dagobah gefallen, da hier Yoda kurz vor der Landung Luke Skywalkers auf Dagobah gezeigt wird. Die Geschichte rund um IG-88 zählt hingegen nur Legenden des Droiden auf und verpackt diese in eine uninteressante Geschichte eines Kopfgeldjägers, dem es nicht immer nur auf die Belohnung ankommt. Aber Gestohlener Heldenmut ist so dermaßen schlecht, dass ich mich gefragt habe, ob die Geschichte über einen Urlaub von Biggs Darklighter und Jek Tono Porkins wirklich ernst gemeint ist. Zudem sind die Zeichnungen derart schlecht, dass ich mich in meiner Meinung bestätigt fühle.
Wem Age of Republic gefallen hat, wird diese Geschichten lieben und wer enttäuscht war, wird hier eine klare Steigerung finden, die einfach Spaß macht.
Das Zusatzmaterial setzt sich aus dem Kapitel Die Geschichte, in dem Marco Ricompensa nicht mehr als eine Inhaltsangabe und einen kurzen Rückblick abliefert, und einer Cover-Galerie, die die fünf US-Cover beinhaltet, zusammen.
Andreas Windu
Danke an Panini für das Rezensionsexemplar!
Release und Cover USA
Heft | Seiten | Veröffentlichung |
Age of Rebellion: Princess Leia 1: Princess Scoundrel | 32 | 10.04.2019 |
Age of Rebellion: Han Solo 1: Running from the Rebellion | 32 | 01.05.2019 |
Age of Rebellion: Lando Calrissian 1: Cloud City Blues | 32 | 15.05.2019 |
Age of Rebellion: Luke Skywalker 1: Fight or Flight | 32 | 05.06.2019 |
Age of Rebellion Special 1 | 40 | 17.04.2019 |