Startseite > Panini Comics > Marvel Comics-Kollektion > Bände 61 - 90 > Band 72 Der Aufstieg Kylo Rens
Erscheint am | 26.01.2024 |
Verlag | Panini |
Seiten | 96 |
Format | Softcover |
Original Story | The Rise of Kylo Ren 1 - 4 |
Kanon |
Offizieller Kanon
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Ära | Neue Republik |
Autor | Charles Soule |
Zeichner | Will Sliney |
Preis |
16,99 €
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Inhaltsangabe des Verlags
Das Potenzial von Lukes Neffen Ben Solo birgt Hoffnung für die helle Seite der Macht, doch hat Solo auch dunkle Seiten.
Bonusmaterial
Die Geschichte | von Marco Ricompensa |
Die Personen | |
Cover-Galerie |
Rezension (Spoilerwarnung)
Der 72. Band der Marvel Comics-Kollektion bringt uns den Vierteiler Der Aufstieg Kylo Rens aus der Feder von Charles Soule. Die enthaltenen vier US-Einzelhefte erschienen bei uns 2020 in den Ausgaben 61 und 62 der Einzelheftserie. Als Zeichner wurde Will Sliney engagiert, der schon lange im Star wars Universum tätig ist.
Die Ritter von Ren sind ein fester und nahezu unbekannter Faktor in der neuesten Star Wars Trilogie. Sah man sie in Das Erwachen der Macht immerhin in Reys Vision, so spielten sie in Die letzten Jedi überhaupt keine Rolle. In Der Aufstieg Skywalkers nahmen die Ritter dann eine erste für die Geschichte wichtige Rolle ein. Doch wer sind die Ritter von Ren und wie wurde Kylo oder besser Ben Solo zu einem von ihnen? Ich hoffe, dass uns dieser Vierteiler eine Antwort darauf gibt.
Geschrieben wurde die Geschichte von Greg Park, der u.a. auch für die Poe Dameron-Stories verantwortlich war, und gezeichnet von Will Sliney, der bisher hauptsächlich im Bereich von The Clone Wars tätig war. In den USA erschienen die beiden ersten Einzelhefte im Dezember 2019 und Januar 2020.
Gleich zu Beginn macht man in einem Rückblick auch schon Bekanntschaft mit den Rittern von Ren. Diese zeigen sich brutal und kaltherzig bei der Suche nach neuen Mitgliedern. Die eigentliche Story beginnt aber dort, wo Luke Skywalkers und Ben Solos Schilderungen um die Ereignisse in Lukes Jedi-Akademie in Die letzten Jedi enden. Der Tempel brennt und die drei Jedi Hennix, Tai und Voe treffen auf Ben, der ihnen erzählt, dass sein Meister versucht haben soll, ihn zu töten.
Ben flieht, sucht Snoke auf und erklärt diesem, dass er sich den Rittern von Ren anschließen will. Und hier bin ich an einem Punkt, an dem ich mir sage "Das geht mir alles zu schnell". Wie haben Kylo und Snoke zusammengefunden? Woher kennt Kylo die Ritter von Ren und wie stehen diese zu Snoke? Doch damit war ich zu schnell, denn zumindest auf die Frage nach den Rittern von Ren gibt die Geschichte in einem Rückblick eine beeindruckende Antwort. Ich hoffe, dass im weiteren Verlauf auch meine letzten Fragen beantwortet werden. Die Mischung aus Gegenwart und Rückblicken ist hier sehr gut gelungen.
Die ersten beiden Teile machen von vorne bis hinten einfach Spaß. Besonders hervorheben möchte ich hier das Wiedersehen mit Lor San Tekka, der sich mit Luke und Ben auf die Suche nach Jedi-Artefakten begibt. Dabei treffen sie auf die Ritter von Ren, deren Anführer hier erstmals sein Gesicht zeigt und Ben die Möglichkeit anbietet, sich ihnen anzuschließen. Und die Beziehung zwischen Snoke und Kylo ist zwar nicht neu aber dennoch interessant. Da wir nach Der Aufstieg Skywalkers mehr wissen, ist hier eindeutig die Handschrift Palpatines zu erkennen. Und dass beide über ihre Gedanken kommunizieren macht das Ganze nochmal interessanter, denn ich wurde unweigerlich an Luke und Obi-Wan Kenobi in Eine neue Hoffnung erinnert. Dass Sith auf diese Weise miteinander "sprechen" ist neu und durchaus gut.
Der Start von Der Aufstieg Kylo Rens ist wahnsinnig gut gelungen. Es sind viele kleine Passagen vorhanden, die sich sehr gut in die Geschichte der neuen Trilogie einfügen und Erklärungen liefern. Snoke tritt hier noch nicht als der Oberste Anführer der Ersten Ordnung in Erscheinung sondern eher als Mentor des jungen Ben Solo. Eine Ähnlichkeit zu der Beziehung zwischen Anakin Skywalker und Kanzler Palpatine ist hier deutlich zu erkennen, denn auch Snoke versucht Ben gegen seine Freunde und Familie aufzubringen. Den Nachfolger des Galaktischen Imperiums scheint es schon zu geben, denn Snoke kommuniziert mit General Hux.
Als sich Ben auf dem Bergbaumond von Mimban beweisen soll, trifft er dort auf die totgeglaubten Voe und Tal. beide tötet er kaltblütig nachdem er bei der Befragung der Mimbanesen noch gütig war und sie zunächst vor dem Tod bewahren wollte. Diese schnellen Wechsel gefallen mir sehr gut. Kylo zeigte dies ja auch in Szenen der Sequel-Trilogie bei denen man nie wusste, ob er jetzt abgrundtief böse ist oder doch noch einen menschlichen Kern besitzt.
Seine Kaltblütigkeit zeigt Ben Solo auch in dem finalen Kampf gegen Ren, den er kurzerhand tötet und somit zum Anführer der Ritter von Ren wird. Anscheinend ist der Sieg für die Ritter der geforderte "gute Tod". Am Ende entnimmt Ben den Kyberkristall aus seinem Lichtschwert und "wandelt" diesen mit Hilfe der Macht in einen roten um. Dies symbolisiert sehr treffend, dass er als Jedi abgeschlossen und sich der dunklen Seite der Macht zugekehrt hat. Somit ist auch erklärt, warum er ein völlig neues Lichtschwert mit roter Klinge hat. Wobei der Umbau mit den seitlichen Klingen nicht näher erklärt wird. Vielleicht hätte man eine Szene einbauen können, in der er diese in einem Kampf sehr gut gebraucht hätte.
Die zweite Hälfte ist nicht so gut gelungen wie die erste aber immer noch sehr gut. Der Anfang bestach durch die gute Mischung aus Gegenwart und Rückblicken, die es hier nicht mehr gibt. Lediglich das Aufeinandertreffen von Kylo und seinen drei Padawan-Freunden wird in einem Rückblick gezeigt. Hier wird auch die Beziehung der Charaktere eindrucksvoll dargestellt. Stattdessen wird eine komplette Story geliefert, die zeigt wie Ben zu Kylo Ren wurde.
Die Darstellung der Padawane fällt eindeutig zu lang aus, da sie für Bens Entscheidung, zur dunklen Seite der Macht zu wechseln, bedeutungslos ist. Es wird nur eine emotionale Bindung zwischen den Personen aufgebaut, die den Tod der Padawane dramatischer aussehen lässt. Auf meine Frage aus dem ersten Heft, wie die Ritter von Ren zu Snoke stehen und welchen direkten Zusammenhang es zwischen beiden gibt, wird leider nicht beantwortet. Offenbar wird aber reichlich kommuniziert. Snoke taucht auch gar nicht mehr auf, dafür aber Imperator Palpatine.
Etwas verwirrend ist die Suche nach einem Kristallsplitter. Hier gibt es einen Verweis auf den Roman Skywalkers Rückkehr von 1996. Ich habe diesen Roman nicht gelesen und weiß daher nicht, worum es geht. Und selbst wenn, könnte ich mich nach 24 Jahren noch daran erinnern? Auch wenn ich es immer gut finde, wenn ältere Geschehnisse in den neuen Kanon eingearbeitet werden, so hätte man sich hier doch etwas neues einfallen lassen können. Aber vieles, was ich hier als negativ aufführe, sind Tropfen auf den heißen Stein, die die Gesamtstory nur minimal beeinflussen.
Die Zeichnungen von Will Sliney sind durchgehend als gut zu bewerten. Details sind seht gut ausgearbeitet und man kann die Protagonisten auf Anhieb erkennen. Lediglich die Farbgebung ist mir manchmal etwas zu unnatürlich.
Das Zusatzmaterial setzt sich aus dem Kapitel Die Geschichte, in dem Marco Ricompensa eine kurze Inhaltsangabe abliefert, und eine Cover-Galerie mit den vier US-Covern zusammen.
Andreas Windu
Danke an Panini für das Rezensionsexemplar!
Release und Cover USA
Heft | Seiten | Veröffentlichung |
The Rise of Kylo Ren 1 | 32 | 18.12.2019 |
The Rise of Kylo Ren 2 | 32 | 08.01.2020 |
The Rise of Kylo Ren 3 | 32 | 12.02.2020 |
The Rise of Kylo Ren 4 | 32 | 11.03.2020 |