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Schurken und Rebellen
Erscheint am | 26.01.2021 |
Verlag | Panini |
Seiten | 136 |
Format | Softcover |
Original Story | US-Star Wars: Bounty Hunters I TPB |
Kanon |
Offizieller Kanon
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Ära | Ära der Rebellion |
Autor | Ethan Sacks |
Zeichner | Paolo Villanelli |
Preis |
17,- €
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Inhaltsangabe des Verlags
Vor Jahren nahmen Valance und seine Kopfgeldjäger-Kollegen Bossk und Boba Fett einen Auftrag an, der sie auf die schiefe Bahn gebracht hat. Valance’ Mentor Nakano Lash hatte sie verraten und das Team überlebte nur knapp. Nie hätte Valance erwartet, dass er seinem alten Mentor noch einmal gegenüberstehen würde ... bis Lash schließlich unter mysteriösen Umständen wieder auftaucht.
Rezension (Spoilerwarnung)
Mit diesem Sonderband beginnt die neue Ära der Marvel-Comics rund um Das Imperium schlägt zurück. Auch wenn die enthaltene Geschichte nichts mit der bisherigen Kerngeschichte zu tun hat. Panini veröffentlichte Kopfgeldjäger - Für eine Handvoll Credits als 129. Sonderband, obwohl es eigentlich der 130. ist. Mit der Nummer 130 erschien der vorherige Band. Ich frage mich schon, warum das so ist, da die Bücher nicht mit einer Nummer versehen sind.
Kopfgeldjäger - Für eine Handvoll Credits enthält die fünf US-Einzelhefte Bounty Hunters: Galaxy's Deadliest 1 bis 5, die in den USA zwischen März und September 2020 veröffentlicht wurden. Geschrieben wurde die Geschichte von Ethan Sacks, der zuvor die Galaxy´s Edge und Allegiance-Comics geschrieben hatte. Zeichner Paolo Villanelli war u.a. für den Lando-Comic und die Jedi: Fallen Order Geschichten tätig. Außerdem ist mit Bounty Hunters: Two Sides to Every Sortie erneut ein Oneshot aus dem Sammelband Empire Ascendant #1 enthalten. Auch diese Kurzgeschichte wurde von Ethan Sacks geschrieben.
Die Story beginnt 3NSY. Die Rebellen wurden auf Hoth empfindlich getroffen und sind über die gesamte Galaxis zerstreut. Während der Bürgerkrieg tobt, blüht die Unterwelt auf und Kopfgeldjäger durchkämmen die Systeme auf der Jagd nach gesuchten Kriminellen. Mit Boba Fett, Bossk und Valance treffen wir in dieser Geschichte auf drei der besten unter ihnen. Beilert Valance trat zuerst in der Comic-Adaption von Solo - A Star Wars Story in Erscheinung und nahm in Han Solo - Kadett des Imperiums als imperialer Kadett seine erste größere Rolle ein. In Jagd auf Vader wird er dann sogar zu einem der Hauptcharaktere.
Vor Jahren haben sich Valance, Bossk und Boba Fett einer Mission angeschlossen, die dank des Verrats durch Valances Mentorin Nakano Lash nicht so verlief wie geplant! Das Trio konnte gerade so entkommen und Lash taucht jetzt unter mysteriösen Umständen wieder auf. Jeder Kopfgeldjäger der Galaxis ist seitdem auf der Jagd nach ihr. Lash hingegen droht, die Unterwelt in einen umfassenden Krieg zwischen zwei der mächtigsten kriminellen Syndikate der Galaxis zu stürzen. Jeder Kopfgeldjäger ist inzwischen hinter ihr her.
Die gesamte Geschichte wirkt zunächst recht verwirrend, weil sie auf sehr viele Rückblenden zurückgreift und die Schauplätze oftmals wechseln. Teilweise sogar alle zwei Seiten. So nach und nach wird aber ein Gesamtbild daraus, das mir recht gut gefällt. Allerdings wirken die einzelnen Handlungsstränge der auf der Jagd befindlichen Kopfgeldjäger teilweise nicht ausgereift. Alle verfolgen das selbe Ziel aus unterschiedlichen Gründen und dadurch wechselt die Geschichte ständig den Ort, was auch mal etwas nervig werden kann. Denn schließlich erscheint es, als ob die Idee einer grundlegenden Story fehlt.
Warum Boba Fett nach Nakano Lash sucht, bleibt leider bis zum Schluss unklar. Vermutlich will er sich nur ein paar Credits dazuverdienen. Leider bleibt Bossk ein wenig blass und ist irgendwie einfach nur dabei, um einen weiteren bekannten Charakter zu zeigen. Zumindest kommt es mir so vor, was wirklich schade ist. Zwei der beliebtesten Kopfgeldjäger werden hier eher nur verheizt, ohne dass sie eine gewichtige Rolle einnehmen.
Anders ist dies bei Valance, der trotz der vielen Handlungsstränge merklich die Hauptrolle einnimmt. Im Gegensatz zu den Kopfgeldjägern will er seine Mentorin retten und versucht, sie als erste zu finden. Das ist der Hauptkern der Geschichte, der viele spannende Momente verspricht. Neben der Spannung sind auch die wenigen Momente, die unerwartet kommen und der Geschichte immer wieder eine kleine Wendung geben, sehr gut gelungen. Allerdings erscheint das Ende an einen ebenfalls neuen Kopfgeldjäger zu erinnern: Valance übernimmt die Obhut für einen Teenager.
Von den vielen neuen Charakteren sticht nur T'onga hervor, die nach dem Tod ihre Zwillingsbruders T´Ongor trauert. Sie hat sofort mein Interesse geweckt und ich würde mich freuen, mehr über sie zu erfahren. Auch ein paar weitere Kopfgeldjäger sind durchaus interessant aber bleiben doch charakterlich und inhaltlich eher blass. Aber alleine die "Neuen" hätten für die Geschichte ausgereicht, ohne Boba Fett und Bossk in die Story einzubauen.
Die Übersetzung von Galaxy’s Deadliest in Eine Handvoll Credits ist nicht sehr gut gelungen, wobei auch der Originaltitel keinen Bezug zu der Geschichte hat. Dachte man sich, dass die Anspielung auf den Western Für eine Handvoll Dollar Erwartungen wecken wird? Zumindest erinnert die Geschichte hier und da etwas an die Filme rund um den Wilden Westen und seiner Revolverhelden.
Wer eine spannende Kopfgeldjäger-Story sucht, macht mit diesem Band bestimmt nichts falsch. Allerdings sorgen die vielen Rückblicke eher für Verwirrung, anstatt der Hauptgeschichte zu dienen. In der neuen Kopfgeldjäger-Storyline ist noch viel Luft nach oben, was Charakterentwicklung und Inhalte angeht, aber es ist immerhin ein durchschnittlicher Anfang. Ich bin gespannt, wo die Story noch hinführen wird. Auch der Kurzauftritt von Dr. Aphra ist vielleicht ein kleiner Einstieg in eine größere Geschichte.
Der Oneshot Die Kehrseite der Medaille ist wie bei den meisten Kurzgeschichten kaum erwähnenswert. Hat man ihn gelesen, wird man sich fragen, warum? Hat man ihn verpasst, wird man nichts vermissen.
Die Zeichnungen transportieren die Geschehnisse sehr gut, es fehlt aber oftmals an Details, was vor allem bei den Gesichtern auffällt. Das ist bei dem Oneshot schon deutlich besser gelungen.
Eine Covergalerie gibt es nicht, denn in diesem Band trennen die Cover wieder die enthaltenen Einzelhefte, was ich deutlich besser finde.
Andreas Windu
Danke an Panini für das Rezensionsexemplar!
Release USA
Heft | Seiten | Veröffentlichung |
Bounty Hunters #1: Galaxy’s Deadliest, Part 1 | 24 | 11.03.2020 |
Bounty Hunters #2: Galaxy’s Deadliest, Part 2 | 24 | 25.03.2020 |
Bounty Hunters #3: Galaxy’s Deadliest, Part 3 | 24 | 24.06.2020 |
Bounty Hunters #4: Galaxy’s Deadliest, Part 4 | 24 | 19.08.2020 |
Bounty Hunters #5: Galaxy’s Deadliest, Part 5 | 24 | 23.09.2020 |
Empire Ascendant #1: Bounty Hunters: Two Sides to Every Sortie | 56 | 18.12.2019 |